Panorama

Dauerstau vorm Schultor"Taxi Mama" hoch im Kurs

11.08.2010, 14:18 Uhr

Zwanzig Prozent aller Grundschüler werden von den Eltern mit dem Auto zur Schule gebracht. Als Argument muss oft der vermeintlich gefährliche Schulweg herhalten.

ranzen
(Foto: picture-alliance/ dpa)

Jeder fünfte Grundschüler wird nach einer Umfrage der Techniker Krankenkasse (TK) mit dem Auto zur Schule gebracht. Als Grund nannten viele Eltern einen vermeintlich zu gefährlichen Schulweg. Außerdem besuchten Kinder oft nicht mehr die nächstgelegene Grundschule, sondern eine nach Ansicht der Eltern bessere, aber weiter entfernte Schule, heißt es in der Umfrage. Das Forsa-Institut hatte im Auftrag der TK bundesweit 1000 Eltern von Kindern zwischen sechs und 18 Jahren befragt.

Was ist Stress?Danach gehen immer noch rund die Hälfte aller Grundschüler zu Fuß in die Schule. Das sei die gesündeste Methode, dabei könnten Kinder Selbstständigkeit lernen und durch Bewegung Stress abbauen, sagte die TK-Präventionsexpertin Brigitte Steinke. Sie rät Eltern von Schulanfängern, mit ihrem Nachwuchs rechtzeitig den Schulweg einzuüben. Der sollte so gewählt werden, dass die Kinder möglichst wenig Straßen und Ausfahrten überqueren müssen, auch wenn das einen kleinen Umweg bedeute, sagte sie.

Mit dem Fahrrad sollten Kinder dagegen frühestens in der dritten oder vierten Klasse in die Schule fahren. Schulanfänger seien mit dem Radfahren im Straßenverkehr überfordert, weil sie sich dabei auf zu viele Dinge gleichzeitig konzentrieren müssten, sagte Steinke. Wenn es zum Schulweg per Auto keine Alternative gibt, sollten Eltern nach Angaben der TK darauf achten, dass das Kind vor der Schule zum Fußweg hin aussteigt und möglichst keine Straße mehr überqueren muss. Außerdem sei für Kinder bis zum 12. Lebensjahr ein Kindersitz vorgeschrieben.

Quelle: dpa