Hoffnung zerschlagen Trümmer stammen nicht von MH370
24.04.2014, 07:20 Uhr
Auch das Suchschiff Jinggangshan der chinesischen Marine ist seit Wochen im Einsatz.
(Foto: imago/Xinhua)
Und wieder müssen die Suchtrupps vor der Südwestküste Australiens alle Hoffnungen fahren lassen: Das jüngst gefundene Treibgut gehört aller Wahrscheinlichkeit nach nicht zur vermissten Boeing. Jetzt sind neue Strategien gefragt.
Bei der Suche nach der verschollenen Malaysia-Airlines-Maschine müssen die Helfer erneut eine Niederlage einstecken. Nach zunächst hoffnungsvollen Berichten, man habe womöglich vor der Westküste Australiens ein Trümmerteil der Boeing 777-200 gefunden, heißt es jetzt erneut "Fehlanzeige".
Wie die Behörde ATSB mitteilte, ist es "sehr unwahrscheinlich", dass es sich bei dem gefundenen Treibgut um Teile der verschwundenen Maschine handelt. Dies habe die Auswertung von Fotos ergeben. Der Fund rund 320 Kilometer südlich der Stadt Perth hatte am Mittwoch Hoffnungen auf eine Spur zu der seit dem 8. März verschollenen Boeing geweckt. An Bord der Maschine mit der Flugnummer MH370 waren 239 Menschen.
Die Suche nach dem Flugzeug ging unterdessen weiter. Das U-Boot Bluefin-21 hat nach Angaben der offiziellen Koordinierungsstelle inzwischen 90 Prozent des vermuteten Absturzgebiets im Indischen Ozean abgesucht. Dabei sei bislang kein Hinweis auf das Wrack entdeckt worden. Elf Flugzeuge und elf Schiffe waren ebenfalls in der Region, um nach Teilen der Maschine zu suchen. Die mögliche Absturzzone rund 1700 Kilometer nordwestlich von Perth sei etwa 700 Kilometer lang und 80 Kilometer breit.
Deutschland könnte mitsuchen
Experten schließen nicht aus, dass das Wrack an einer Meeresstelle liegt, die deutlich tiefer als 4500 Meter ist. Die Bluefin-21 kann nicht wesentlich tiefer tauchen. Es könnten aber andere U-Boote eingesetzt werden. Eines davon hat das Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel: "Abyss" kann 6000 Meter tief tauchen. Die Kieler waren auch an der Suche nach dem 2009 im Atlantik abgestürzten Air-France-Flugzeug beteiligt. Das Wrack wurde nach zwei Jahren gefunden. Bisher habe aber keine offizielle Stelle angefragt, sagte Geomar-Sprecher Andreas Villwock. "Wir sind ganz Ohr."
Neue Strategien gefragt
Sollte die Suche mit der Bluefin-21 erfolglos bleiben, würden sich die Suchteams neu organisieren und über neue Strategien nachdenken, kündigte Malaysias Verkehrsminister Hishammuddin Hussein an. Bei der Suche sollten mehr Ressourcen eingesetzt werden. Die Malaysia-Airlines-Boeing verschwand vor mehr als sechs Wochen eine Stunde nach dem Start in Kuala Lumpur. Nach der Analyse von Satellitensignalen glauben die Ermittler, dass sie noch mehr als sieben Stunden weiter in Richtung Süden flog und abstürzte, als der Treibstoff ausging. Was sich an Bord zutrug, liegt bislang völlig im Dunkeln. Aufschluss kann nur die Blackbox geben, die technische Daten und Gespräche im Cockpit aufzeichnet. Doch die Batterien der Blackbox dürften inzwischen aufgebraucht sein.
Quelle: ntv.de, ppo/AFP/dpa