Als ein Wiener Straßenbahnfahrer vom Toilettengang zurückkommt, steht er vor einem leeren Gleis: Ein Unbekannter hat seine Bahn gestohlen. Die Behörden können ihn nur durch einen Trick stoppen.

Ein Unbekannter hat am Samstagmorgen im Wiener Bezirk Liesing eine Straßenbahn gestohlen und damit eine Spritzfahrt unternommen. Die Person kaperte die an der Station Rodaun abgestellte Bahn der Linie 60 während der Fahrer einen Gang zur Toilette unternahm.

"Unser Fahrer ist kurz auf die Toilette gegangen und hat dafür die Straßenbahn versperrt. Als er zurückgekommen ist, war die Garnitur nicht mehr da", erzählte der Sprecher der Wiener Linien dem ORF. Demnach ereignete sich der Vorfall mit der "Bim", wie in Wien eine Straßenbahn genannt wird, kurz nach 8.00 Uhr. Nachdem die Person sich Zutritt zur Bahn verschafft hatte, sei sie dann direkt losgefahren.

Um die unbesetzte Tram zu stoppen, drehten die Wiener Linien kurzerhand den Strom ab, wie der ORF berichtete. Jedoch konnte der Täter nach kurzer Zeit unerkannt im Bereich einer Haltestelle flüchten und wird seither gesucht. Verletzte oder Sachschäden gab es keine.

"Eine Straßenbahn ist für Menschen, die sich damit nicht auskennen, nicht leicht zu bedienen", sagte ein Sprecher der Wiener Linien zum ORF. Zusätzlich benötigt jeder Fahrer einen Aktivierungsschlüssel. Der Lenker, der kurz auf der Toilette war, hatte die Straßenbahn versperrt und seinen Schlüssel bei sich. Die Polizei ermittelt nun wegen Einbruchs und unbefugten Gebrauchs von Fahrzeugen.