Panorama

Ehepaar unter Verdacht Verkauften Eltern Maria für ein paar Euro?

In Bulgarien meldet sich ein Junge, dessen Eltern vielleicht auch die Eltern der kleinen Maria sind, nach deren Herkunft sogar Interpol sucht. Gleichzeitig tut sich ein dramatischer Verdacht auf.

Das kleine Mädchen Maria: unklare Vergangenheit.

Das kleine Mädchen Maria: unklare Vergangenheit.

(Foto: dpa)

Das in einer griechischen Roma-Siedlung entdeckte kleine blonde Mädchen namens Maria stammt womöglich aus einer Roma-Familie in Bulgarien. Ein Roma-Junge aus der zentralbulgarischen Stadt Nikolaewo namens Jesus sagte laut einem Bericht der Nachrichtenagentur BGNES, seine Eltern Sascha und Atanas R. hätten Maria als ihre Tochter erkannt. Die Mutter habe das Mädchen vor ihrer Heimkehr nach Bulgarien in Griechenland zurückgelassen, weil sie "weder Geld noch Ausweispapiere" gehabt habe. Das Paar wird nun von der Polizei befragt.

Medienberichten zufolge hat das Paar zwischen acht und zehn Kinder, von denen fünf blonde Haare hätten und Maria sehr ähnlich sähen. Die Mutter habe Nachbarn erzählt, dass sie ihre Tochter für umgerechnet 250 Euro verkauft habe. Das bulgarische Innenministerium und die Polizei waren noch nicht zu einer Stellungnahme bereit.

Die griechische Polizei hatte die kleine Maria vor gut einer Woche in einem Roma-Lager in der Stadt Farsala entdeckt. Sie war den Beamten aufgefallen, weil sie mit ihren blonden Haaren und hellen Augen ihren angeblichen Eltern überhaupt nicht ähnelte. DNA-Tests bestätigten, dass es sich bei dem Paar nicht um die leiblichen Eltern handelte.

Der 39-jährige Mann und die 40 Jahre alte Frau wurden daher wegen des Vorwurfs der Kindesentführung in Untersuchungshaft genommen. Ihren Angaben zufolge wurde ihnen das Kind von der Mutter, einer bulgarischen Roma-Frau, übergeben. Laut einer zahnärztlichen Untersuchung ist Maria fünf bis sechs Jahre alt. Um Marias leibliche Eltern aufzuspüren, schalteten die griechischen Behörden die internationale Polizeibehörde Interpol ein. Derweil kam es in anderen Ländern zu irrtümlichen Verdächtigungen und sogar Verhaftungen, weil Zeugen immer wieder Kinder gesehen haben wollten, die nicht zu den Eltern passten. In Irland etwa muss sich die Polizei wegen eines solchen Falles schwere Vorwürfe machen lassen.

Quelle: ntv.de, AFP

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