Luftangriffe im Irak Acht deutsche Dschihadisten getötet
20.06.2015, 15:38 Uhr
Seit Monaten führen die USA eine Allianz gegen den IS an.
(Foto: REUTERS)
Die von den USA angeführte Allianz gegen die Terrormiliz Islamischer Staat fliegt seit Wochen Luftangriffe gegen IS-Stellungen. Dabei kommen auch Unterstützer aus Deutschland ums Leben. Die Behörden rechnen mit Hunderten ausgereisten Sympathisanten.
Bei US-Luftangriffen auf die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) sollen im Nordirak auch acht deutsche Extremisten getötet worden sein. Die Dschihadisten seien in einem Ort nordwestlich der IS-Hochburg Mossul umgekommen, hieß es aus dem Perschmerga-Ministerium der kurdischen Autonomiegebiete. Insgesamt seien bei dem Angriff 22 IS-Anhänger gestorben. Die Leichen seien der Rechtsmedizin in Mossul übergeben worden.
In den Reihen des IS kämpfen Zehntausende Anhänger aus dem Ausland. Laut einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Spiegel" gehen die deutschen Behörden davon aus, dass auch mehr als 700 Extremisten aus Deutschland nach Syrien oder in den Irak gereist sind.
Saudi-Arabien nimmt Luftschläge wieder auf
Unterdessen hat Saudi-Arabien nach dem Scheitern der Jemen-Friedensgespräche in Genf seine Luftangriffe in dem Bürgerkriegsland fortgesetzt. Flugzeuge hätten in der Hauptstadt Sanaa Stellungen der schiitischen Huthi-Rebellen und ihrer Verbündeten bombardiert, berichteten Anwohner. Bei einem Autobombenanschlag auf eine vor allem von Huthis besuchte Moschee in Sanaa kamen drei Menschen ums Leben, mindestens zwölf wurden verletzt.
Die UN-Friedensgespräche in Genf waren am Freitag ohne Einigung zu Ende gegangen. Es habe jedoch einige Fortschritte gegeben, auf denen in naher Zukunft aufgebaut werden könne, sagte der UN-Sondergesandte für den Jemen, Ismail Ould Cheikh Ahmed. Jemens Außenminister Riad Jassin beschuldigte die Huthis, sie hätten bei den Gesprächen Fortschritte wie einen dauerhaften Waffenstillstand verhindert.
Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hatte sich zu einer Anschlagsserie auf Huthi-Ziele am Mittwoch in Sanaa bekannt. Dabei starben drei Menschen, mehr als 90 wurden verletzt. Die Extremisten nutzen das Bürgerkriegschaos im Land aus. Schiitische Huthi-Rebellen haben große Teile des Jemens überrannt und Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi zur Flucht nach Riad gezwungen. Ein von Saudi-Arabien geführtes Bündnis bombardiert seit Ende März Stellungen der Huthis und ihrer Verbündeten.
Quelle: ntv.de, jwu/dpa