50 Prozent mehr komplexe Angriffe Afghanistan immer unsicherer
28.09.2011, 13:53 Uhr
Ein US-Soldat der Task-Force "No Fear" in Afghanistan.
(Foto: REUTERS)
Der jüngste Angriff auf die US-Botschaft und das Hauptquartier der ISAF ließ es schon erahnen, nun bestätigt es ein UN-Bericht offiziell: Die Lage in Afghanistan wird immer brenzliger. Die Zahl komplexer Angriffe von Selbstmordkommandos steigt drastisch.

Ein Anschlag auf eine Polizeistation in Lashkar Gah.
(Foto: dpa)
Die Sicherheitslage in Afghanistan hat sich im laufenden Jahr nach Angaben der Vereinten Nationen weiter deutlich verschlechtert. Bis Ende August seien monatlich im Schnitt 2108 Vorfälle registriert worden. Das sei ein Plus von 39 Prozent verglichen mit dem Vorjahreszeitraum, hieß es in einem Bericht von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon an den Weltsicherheitsrat.
Die Zahl der habe bis Ende August bei durchschnittlich zwölf gelegen und habe sich damit verglichen mit dem Vorjahreszeitraum nicht verändert. Allerdings habe der Anteil komplexer Angriffen von Selbstmordkommandos in dieser Zeit um 50 Prozent zugenommen, heißt es in dem Bericht.
Ein solches Kommando hatte vor gut zwei Wochen in Kabul die unter Beschuss genommen. Der Angriff war erst nach rund 20 Stunden niedergeschlagen worden.

Getötete Taliban-Kämpfer.
(Foto: REUTERS)
Im Juli (2605) und August (2306) lag die Zahl der Zwischenfälle dem Bericht zufolge unter denen im Juni (2626). In den August fiel der Fastenmonat Ramadan, in dem die Gewalt traditionell zurückgeht.
Deutsche getötet
Erst kürzlich waren in der westafghanischen Provinz Ghor ein und sein afghanischer Begleiter getötet worden. Provinzgouverneur Abdullah Hewad sagte, bei den Tätern habe es sich um "kriminelle Jugendliche" und nicht um Taliban gehandelt. Anfang September waren in der der afghanischen Provinz Parwan die entdeckt worden. Die beiden Männer waren zum Bergsteigen in eine Gebirgsregion nördlich von Kabul gefahren. Die Täter wurden nicht gefasst.
Quelle: ntv.de, ghö/dpa