Politik

Versenkte Fässer offenbar undichtAtommüll verstrahlt den Atlantik

01.11.2011, 17:19 Uhr

114.726 Tonnen Atommüll liegen auf dem Meeresboden des Atlantik - schon seit Jahrzehnten. Wie jetzt bekannt wird, stellt die Kommission zum Schutz der Meeresumwelt des Nordostatlantiks erhöhte radioaktive Messwerte in den Versenkungsgebieten fest. Das Umweltministerium sieht trotzdem keinen Handlungsbedarf.

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(Foto: picture alliance / dpa)

Im Nordostatlantik entweicht offenbar Radioaktivität aus versenkten Atommüllfässern. Das berichtet das ARD-Politikmagazin "Report Mainz". Die Redaktion beruft sich dabei auf die Kommission zum Schutz der Meeresumwelt des Nordostatlantiks (OSPAR), der 15 Regierungen - darunter auch Deutschland - angehören. Demnach gebe es eine zum Teil erhöhte Konzentration von Plutonium 238 in Wasserproben aus den Versenkungsgebieten. Das deute auf undichte Fässer hin.

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace forderte regelmäßige Messungen in den Gebieten, wo der Müll versenkt worden ist. Das Bundesumweltministerium sieht hierzu aber keinen Anlass. Die in Fischen gemessenen Konzentrationen würden bei einem Verzehr nur zu Dosen im Nanosievert-Bereich, also zu unbedenklichen Werten führen, lautete dem Fernsehbericht zufolge die Antwort des Ministeriums auf eine entsprechende Anfrage. Laut Nuclear Energy Agency (NEA) und der Internationalen Atomenergiebehörde hätten 9 Staaten an 15 Stellen im Nordostatlantik bis 1982 insgesamt 114.726 Tonnen Atommüll in 222.732 Fässern versenkt.

Quelle: dpa