Politik

Gemeinsam mit USA gegen WikileaksAustralien hat Assange im Visier

29.11.2010, 10:42 Uhr

Australien kündigt an, rechtliche Schritte gegen Wikileaks und seinen Gründer Assange zu prüfen. Denn die Regierung teilt die Auffassung der USA, dass die Veröffentlichung der US-Depeschen durch das Internetportal gefährlich sei. Seinen Pass darf der Australier Assange aber vorerst behalten.

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Wikileaks-Gründer Assange muss sich offenbar auf eine Strafverfolgung einstellen. (Foto: dpa)

Nach den Enthüllungen von Wikileaks über das diplomatische Gebaren der USA hat Australien der US-Regierung Unterstützung bei einer Strafverfolgung des Enthüllungsportals und seines Mitbegründers Julian Assange zugesichert. Sein Land werde alle rechtlichen Schritte der USA gegen Wikileaks und dessen australischen Mitbegründer unterstützen, sagte Australiens Justizminister Robert McClelland. "Die USA werden die führende Regierung in dieser Angelegenheit sein, aber sicherlich werden die australischen Behörden behilflich sein", fügte der Minister hinzu. Schließlich gefährde die Veröffentlichung von zehntausenden diplomatischen Depeschen die USA und ihre Verbündeten, darunter Australien.

Auf die Frage, ob Assange nun der meistgesuchte Australier sei, antwortete McClelland, die USA wollten ein Verfahren gegen ihn einleiten "und wir werden jede Hilfe leisten, die man von uns verlangen kann". Er habe die australische Polizei beauftragt, zu prüfen, ob die Veröffentlichung der Geheimdokumente durch Wikileaks gegen australisches Recht verstoße. Auch ein Untersuchungsausschuss der Regierung werde sich mit den Dokumenten beschäftigen. McClelland teilte überdies aber mit, dass ihm bislang keine Aufforderung vorliege, Assange seinen australischen Pass zu entziehen.

Die Internetplattform hatte am Sonntag mehr als 250.000 Dokumente von US-Diplomaten in aller Welt veröffentlicht. In den Depeschen sind auch Details aus vertraulichen Gesprächen sowie persönliche Einschätzungen über Politiker enthalten, die zum Teil zu erheblichen Verstimmungen bei den Betroffenen führen dürften.

Quelle: AFP