"Nicht durchschlagskräftig" Bericht: Leopard 2 fehlt wirksame Munition
26.04.2015, 09:07 Uhr
(Foto: picture alliance / dpa)
Als Folge der Ukraine-Krise rüstet die Bundeswehr ihre Panzerbestände auf. Insgesamt steigt die Zahl der modernen Leo-Kampfpanzer um die Hälfte. Doch bei der Bewaffnung hapert es offenbar
Erst jüngst hat Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen die Ausweitung der Bestände des Kampfpanzerns Leopard 2 angekündigt. Doch bereits jetzt fehlt es den verfügbaren Einheiten laut einem Medienbericht an "ausreichend durchschlagskräftiger Munition". Damit könne die Bundeswehr derzeit moderne russische Panzer nicht bekämpfen, wie die "Welt am Sonntag" berichtet. Die Panzerung der russischen Fahrzeuge sei zu stabil.
Das Verteidigungsministerium wollte sich laut dem Bericht nicht konkret äußern und verwies auf die Geheimhaltung. Jedoch könne "im Einzelfall nicht ausgeschlossen werden, dass es moderne Panzerungen gibt, die der Wirkung der gegenwärtigen Panzerbordmunition des Leopard 2 widerstehen", hieß es.
Angesichts der Ukraine-Krise hatte von der Leyen angekündigt, dass die Bundeswehr mit 100 zusätzlichen Kampfpanzern vom Typ Leopard 2 aufgerüstet werde. Dazu würden gebrauchte Panzer von der Industrie zurückgekauft und ab 2017 modernisiert werden. Obergrenze von 225 Leopard 2-Panzern werde auf 328 erhöht.
Für den früheren Leiter des Planungsstabes im Verteidigungsministerium, Hans Rühle, hat dies jedochZüge einer militärisch sinnlosen Aktion, die der "Verabreichung eines Placebo" gleiche, wenn es keine durchschlagskräftige Munition gebe. Militärisch notwendig sei die Einführung von Urankern-Munition. Die allerdings gilt als politisch heikel, fordert er in der Zeitung.
Laut dem Bericht soll die Bundeswehr ab 2017 eine Weiterentwicklung der aktuellen Munition erhalten. Allerdings soll diese nur von der jüngsten Leopard-Version verschossen werden können. Davon besitzt das Heer aber lediglich 20.
Quelle: ntv.de, jwu