Super-Drohnen im Einsatz Bin Laden lange ausgespäht
18.05.2011, 10:18 Uhr
Blick über Abbottabad.
(Foto: REUTERS)
Offenbar schon Monate vor der Tötung von Al-Kaida-Chef Bin Laden spähen US-Drohnen das Versteck aus. Die Drohnen, die offenbar vom Radar unentdeckt fliegen können, senden laut einem US-Medienbericht hochauflösende Bilder. Mit Satelliten und Abhörtechniken überwachen die US-Spezialkräfte zudem die Villa in Abbottabad.

Ständig unter Beobachtung: Osama bin Laden.
(Foto: REUTERS)
Mit neuartigen Drohnen hat der US-Geheimdienst offenbar das Versteck von Osama bin Laden schon Monate vor dessen Tötung ausgespäht. Wie die "Washington Post" unter Berufung auf US-Vertreter berichtet, waren hochentwickelte Drohnen im Einsatz, die vom Radar unentdeckt in großer Flughöhe fliegen können und hochauflösende Videos des Hauses im pakistanischen Abbottabad lieferten.
Es seien dutzende heimliche Drohnen-Einsätze geflogen worden, dem Bericht zufolge möglicherweise mit Drohnen vom Typ RQ-170. Darüber hinaus habe die CIA mit Satelliten und Abhörtechniken das Versteck von Bin Laden überwacht, in dem sich der Terrorchef jahrelang aufgehalten haben soll.
Bin Laden war Anfang Mai von einem getötet worden. Der Einsatz löste tiefe Spannungen zwischen Washington und Islamabad aus. Zudem kritisiert Pakistan regelmäßig den Einsatz von Drohnen, mit denen die USA von Afghanistan aus Angriffe auf radikalislamische Kämpfer im Grenzgebiet von Pakistan fliegen.
Neuartige Tarnkappen-Technik?
Der US-Einsatz in Abbottabad nährte zudem Spekulationen über eine neuartige Tarnkappen-Technikin den US-streitkräften. Auf Fotos, die am Morgen nach der Tötung von Osama Bin Laden in der Nähe des Anwesens aufgenommen wurden, waren die Trümmer eines von US-Soldaten gesprengten Hubschraubers zu erkennen, der bei dem Einsatz hatte notlanden müssen. Die Trümmer weisen Experten zufolge Merkmale auf, die auf den Einsatz von bislang unbekannter Technologie hindeuten.
Vor allem passen die Trümmer weder zu dem Standard-Hubschrauber der US-Streitkräfte vom Typ UH-60 "Blackhawk" noch zu dem größeren Truppentransport CH-47 "Chinook". In US-Medien hieß es nach dem Bekanntwerden der Fotos, die Bodentruppen der Navy Seals hätten offenbar Unterstützung durch einen neuartigen Tarnkappen-Hubschrauber erhalten.
Dabei soll es sich um einen Nachfolger aus der offiziell längst eingestellten Entwicklungsreihe RAH-66 "Comanche" des US-Herstellers Boeing-Sikorsky gehandelt haben. Mit dem "Comanche"-Projekt suchte das Pentagon angeblich bis ins Jahr 2004 nach einem allwettertauglichen Hubschraubermodell für Kampf- und Aufklärungszwecke Stealth-Eigenschaften.
Tarnkappen-Technologie ist bei der US-Luftwaffe seit längerem im Einsatz. International bekannt sind zum Beispiel die schweren Stealth-Bomber vom Typ B-1 und B-2. Der Wunsch-Hubschrauber der Militärs sollte nun leise und unerkannt über feindlichem Territorium operieren können - und dabei auch auf Infrarot- und Radargeräten nahezu unsichtbar bleiben.
Quelle: ntv.de, ghö/mmo/AFP