Krach mit Guttenberg Brüderle fühlt sich hintergangen
31.01.2010, 13:36 UhrFDP-Wirtschaftsminister Brüderle schimpft über seinen CSU-Kabinettskollegen Guttenberg. Der hatte 20 Spitzenmanager in Davos zum Frühstück empfangen. Er lade ja schließlich auch nicht Generäle zum Essen ein, kritisiert Brüderle. Einen weiteren Krach in der schwarz-gelben Koalition gab es zu Wochenbeginn.
Das Weltwirtschaftsforum in Davos hat nach einem Bericht der "Bild am Sonntag" zu Verstimmungen zwischen Wirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) und Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) geführt. Brüderle ist nach Informationen der Zeitung verärgert darüber, dass Guttenberg am Samstag 20 Spitzenmanager der deutschen Wirtschaft zu einem Frühstück empfangen hatte. "Das geht nicht. Es gibt eine klare Kabinettszuständigkeit", zitiert das Blatt den FDP-Politiker. Laut Teilnehmern eines Empfangs kritisierte Brüderle, er lade schließlich auch keine Generäle zum Essen ein.
Der Einladung Guttenbergs, bis vor wenigen Monaten Wirtschaftsminister, waren unter anderen Bundesbank-Chef Axel Weber, Politikberater Roland Berger und mehrere wichtige Manager gefolgt. Guttenberg diskutierte dem Bericht zufolge mit seinen Gästen über das Wechselspiel zwischen Sicherheitspolitik und wirtschaftlichen Interessen Deutschlands. Brüderle frühstückte unterdessen mit dem Gründer des Weltwirtschaftsforums, Klaus Martin Schwab.
Westerwelle wurde laut
Krach in der schwarz-gelben Koalition habe es auch zu Wochenbeginn gegeben, schreibt "Bild am Sonntag". Beim Treffen zum Afghanistan- Einsatz zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel, Außenminister Guido Westerwelle (FDP), Verteidigungsminister zu Guttenberg und Entwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) am vergangenen Montag im Kanzleramt seien die Koalitionäre hart aneinandergeraten. Westerwelle sei verärgert gewesen über eine Vorlage des Verteidigungsministers für die Runde, in der von insgesamt 1000 zusätzlichen Soldaten für den Afghanistan-Einsatz die Rede war. Die Vorlage habe Merkels Sicherheitsberater Christoph Heusgen abgesegnet. Das wollte der Außenminister auf keinen Fall akzeptieren. Westerwelle sei richtig laut geworden, bestätigten Vertraute der Kanzlerin der Zeitung. Am Ende einigte sich die Koalition auf 850 zusätzliche Soldaten in ihrem Afghanistan-Konzept.
Quelle: ntv.de, dpa