Leopard-Test in Saudi-Arabien Bundeswehr leistet Schützenhilfe
05.07.2012, 21:22 Uhr
(Foto: dpa)
Die Bundeswehr unterstützt die militärische Erprobung deutscher Kampfpanzer vom Typ "Leopard 2" im autokratisch geführten Saudi-Arabien. Die mögliche Lieferung der hochmodernen Panzer ist noch nicht beschlossen und politisch umstritten. Dennoch schickt die Bundeswehr einen Offizier nach Riad, der bei Schießübungen in der Wüste helfen soll.
Ungeachtet der heftigen Debatte über Waffenexporte nach Saudi-Arabien hat die Bundeswehr einen Stabsoffizier in den Wüstenstaat entsandt, um an der Erprobung eines Leopard-2-Kampfpanzers teilzunehmen. Der Experte solle die Schießsicherheit bei dem Test der modernsten Version des Panzers aus der Münchner Waffenschmiede Krauss-Maffei Wegmann gewährleisten, teilte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums mit. Die Herstellerfirma habe um die Hilfe gebeten und komme für die Kosten auf. Der Panzer stammt aus niederländischen Beständen.
Saudi-Arabien soll Interesse an 270 Leopard-Kampfpanzern vom modernsten Typ 2A7 haben. Die Bundesregierung schweigt seit Monaten beharrlich zu dem möglichen Milliardengeschäft. Der Export von Kriegswaffen nach Saudi-Arabien ist wegen der Verletzung von Menschenrechten in dem Königreich höchst umstritten.
Der Bundeswehr-Blog "Augen geradeaus" zitiert aus einem Schreiben des Parlamentarischen Staatssekretärs Christian Schmidt, in dem der Panzer-Test Bundestagsabgeordneten angekündigt wird. Danach soll die Bundeswehr die Erprobung auch mit Übungsmunition für die Bordkanone, Munition für das Maschinengewehr und Nebelgranaten unterstützen. Auch die Kosten dafür trage aber Krauss-Maffei Wegmann.
Vor einem Jahr hatte die Bundeswehr für die Münchner Firma bereits einen Leopard 2A7 in den Vereinigten Arabischen Emiraten getestet. Damals ging es um die Funktionsfähigkeit der Klimaanlage des Kampfpanzers unter Wüstenbedingungen.
Quelle: ntv.de, dpa