Politik

Auf dem Weg nach Europa Dutzende Flüchtlinge ertrinken vor Libyen

Ein Boot mit Flüchtlingen vor der Insel Lampedusa. Sie wurden im Februar von der italienischen Küstenwache gerettet.

Ein Boot mit Flüchtlingen vor der Insel Lampedusa. Sie wurden im Februar von der italienischen Küstenwache gerettet.

(Foto: picture alliance / dpa)

Im südlichen Mittelmeer sinkt ein Schiff mit Flüchtlingen aus Afrika. Nur wenige von ihnen überleben. Sie waren auf dem Weg nach Lampedusa.

Vor der libyschen Küste ist der Küstenwache zufolge ein Boot mit etwa 200 afrikanischen Flüchtlingen gekentert und dann gesunken. Dabei seien mehr als 160 Menschen ums Leben gekommen, berichtet die libysche Nachrichtenseite Al-Wasat unter Berufung auf die Marine des Landes. Mindestens 36 Schiffbrüchige seien gerettet worden.

"Eine große Zahl von Leichen trieb im Wasser", sagte ein Marinesprecher. "Uns fehlten die Mittel, um die Toten herauszuholen, vor allem, weil es Nacht wurde - wichtiger war, die Überlebenden zu retten."

Das Unglück ereignete sich unweit der Hafenstadt Tadschura rund 20 Kilometer östlich der libyschen Hauptstadt Tripolis. Die Flüchtlinge aus verschiedenen afrikanischen Ländern hätten versucht, mit dem Boot nach Europa zu gelangen, hieß es.

Im südlichen Mittelmeer ertrinken immer wieder Flüchtlinge, die mit wenig seetüchtigen Booten die gefährliche Überfahrt in Richtung Europa wagen. Erst Ende August wurden vor Libyen die Leichen von 170 Flüchtlingen geborgen.

Das nordafrikanische Land befindet sich seit dem Sturz des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi 2011 in politischem Chaos. Angesichts der instabilen politischen Lage ist Libyen zu einer Drehscheibe des illegalen Menschenschmuggels in Richtung Europa geworden. Ziel ist in der Regel die italienische Insel Lampedusa, die knapp 300 Kilometer nördlich der libyschen Küste liegt.

Experten rechnen damit, dass die Zahl der Flüchtlinge angesichts der Krise in Libyen weiter ansteigen wird. Die Küstenwache des Landes ist nach eigenen Angaben mit der Sicherung der Küsten überfordert.

Quelle: ntv.de, jga/AFP/dpa

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