Politik

Die digitale Leere nach dem Brexit EU-Gegner verabschieden sich von Inhalten

Die Homepage des "Leave"-Lagers

Die Homepage des "Leave"-Lagers

Wer die Webseite des offiziellen "Leave"-Lagers besucht, findet praktisch nichts mehr. Alle Inhalte sind weg. Hat das etwas mit den großen Wahlversprechen zu tun, die bereits gebrochen sind?

Einst war die Webseite des "Leave"-Lagers vollgestopft mit Inhalten. An Tag Vier nach dem Referendum über Großbritanniens Zukunft in der EU ist sie plötzlich leer. Zu sehen ist nur noch ein Bild einer Wahlkampfveranstaltung mit Boris Johnson, dem prominentesten Vertreter der Brexit-Befürworter, und drei Zeilen Text. "Danke. Weil ihr alle überall im Land mitgemacht habt, konnten wir dieses großartige Ergebnis erzielen. Das ist euer Sieg."

Wer die Tiefen des Webs durchsucht, findet die alten Inhalte zwar noch. Doch wer sich mit einer einfachen Google-Suche begnügt oder direkt die URL www.voteleavetakecontrol.org eingibt, wird feststellen, dass die Kampagnenführer alle Links zu den Inhalten gelöscht haben.

Warum? Dazu äußerten sich "Leave"-Vertreter bisher noch nicht. Sie plagten sich in den vergangenen Tagen aber zusehends damit, sich für ihre Wahlversprechen rechtfertigen zu müssen. Einige der bedeutendsten schränkten sie bereits massiv ein.

Gegen die These, dass die Brexit-Befürworter ihre Inhalte deshalb bewusst verstecken, spricht: Auf dem einzigen verbliebenen Foto auf ihrer Webseite ist auch der rote Tour-Bus von Johnson zu sehen, auf dem für mehr Geld für das britische Gesundheitssystem NHS geworben wird. Johnson und andere Gegner der EU-Mitgliedschaft behaupteten, dass 350 Millionen Pfund pro Woche nach einem Austritt in dieses System statt nach Brüssel fließen würden. Die Behauptung war nicht haltbar.

Quelle: ntv.de, ieh

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