Politik

Kritik an gemeinsamer Patrouille Erdogan: USA sollen mit Kurden brechen

Autos der YPG führen einen Konvoi von US-Militärfahrzeugen an, die an der türkischen Grenze patrouillieren.

Autos der YPG führen einen Konvoi von US-Militärfahrzeugen an, die an der türkischen Grenze patrouillieren.

(Foto: REUTERS)

Es ist kompliziert: Die Kurdenmiliz YPG ist ein enger Verbündeter des Westens im Kampf gegen den IS. Die Türkei kritisiert jedoch deren Nähe zur verbotenen PKK. Präsident Erdogan fordert deshalb von den USA, die Allianz zu beenden.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat die USA aufgefordert, ihre Allianz mit der syrischen Kurdenmiliz YPG zu beenden. Er sei "ernsthaft betrübt" über Bilder von gemeinsamen Patrouillen der US-Armee und der kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) an der Grenze zur Türkei, sagte Erdogan in Istanbul. Washington müsse die Zusammenarbeit mit der "Terrororganisation" sofort stoppen.

Ankara stuft die Miliz wegen ihrer Nähe zur verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) als Terrorgruppe ein. Trotz scharfer Kritik aus Ankara halten die USA auch unter Präsident Donald Trump an der militärischen Unterstützung der YPG fest. Er werde das Thema beim Treffen mit Trump Mitte Mai ansprechen, kündigte Edogan an. Die Kooperation belaste das bilaterale Verhältnis.

Ankara fürchtet, dass die syrischen Kurden eine Autonomiezone südlich der türkischen Grenze errichten könnten. Die USA betrachten die YPG-Miliz, die den Syrischen Demokratischen Kräften (SDF) angehört, hingegen als schlagkräftigen Verbündeten im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS).

"Jederzeit erneut bombardieren"

Die türkische Luftwaffe hatte am Dienstag bei Angriffen auf Stellungen der Kurdenmiliz 28 YPG-Kämpfer getötet. Anschließend lieferten sich die Armee und die Miliz an der Grenze zu Syrien tagelange Gefechte. Erdogan kündigte an, er könne die YPG-Stellungen jederzeit erneut bombardieren lassen. Die USA entsandten daraufhin Militärfahrzeuge in das Gebiet, offenbar um weitere Kämpfe zu verhindern.

Sie seien dort, um den Frieden aufrechtzuerhalten, sagte der Sprecher des Anti-IS-Bündnisses, John Dorrian, am Freitag. Pentagon-Sprecher Jeff Davis sagte, es gebe regelmäßig Patrouillen mit Verbündeten der SDF. Auf Videos, die in sozialen Netzwerken kursierten, war eine Kolonne aus mehreren Fahrzeugen zu sehen. An manchen hingen amerikanische Flaggen, an anderen die der YPG.

Quelle: ntv.de, mli/AFP/dpa

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