Politik

Mordaufruf gegen "Charlie Hebdo"-Chef Franzosen sind uneins

Die Veröffentlichung derber Mohammed-Karikaturen stößt bei den Franzosen auf ein unterschiedliches Echo. Für und Wieder halten sich die Waage. Derweil nimmt die Polizei enen Mann fest, der zum Mord an den Chefredakteur der Zeitschrift "Charlie Hebdo" aufruft.

Der Direktor der Wochenzeitung, Charb.

Der Direktor der Wochenzeitung, Charb.

(Foto: dpa)

Nach dem Abdruck von Mohammed-Karikaturen durch das französische Satire-Blatt "Charlie Hebdo" hat die Polizei einen Mann festgenommen, der zur Ermordung des Chefs der Zeitung aufgerufen haben soll. Wie aus Pariser Justizkreisen verlautete, hatte der Mann auf einer Islamisten-Website dazu aufgefordert, den Leiter der Zeitung zu köpfen. Der Verdächtige sei in La Rochelle festgenommen worden und befinde sich nun in Polizeigewahrsam.

Laut einer Umfrage der Tageszeitung "Sud-Ouest" stößt die Veröffentlichung derber Mohammed-Karikaturen bei den Franzosen auf ein unterschiedliches Echo. Demnach befürworten 51 Prozent der Befragten die Publikation der Karikaturen. Gleichzeitig glauben 47 Prozent der Franzosen, die Veröffentlichung könnte in der aktuellen Situation zu neuen Spannungen führen. Das Institut Ifop hatte 953 repräsentativ ausgewählte Personen befragt.

Protestaktionen werden verboten

Die Polizei in Paris kündigt an, alle aktuell geplanten Aktionen aus Protest gegen die Veröffentlichung der Karikaturen und ein Mohammed-Video auf YouTube zu unterbinden. Die Regierung verbot Versammlungen und Demonstrationen. Innenminister Manuel Valls sprach zuvor von sehr klaren Anweisungen, etwaige Kundgebungen aufzulösen.

Zahlreiche französische Botschaften und Einrichtungen vor allem in der islamischen Welt sind weiter geschlossen und werden weiter streng bewacht.

Am vergangenen Wochenende waren in Paris Proteste gegen die US-Botschaft verhindert worden. Dabei wurden rund 150 Personen vorübergehend festgenommen.

Quelle: ntv.de, AFP/dpa

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