600 Millionen Dollar UnterstützungGeberländer verdoppeln Südsudan-Hilfe

Die humanitäre Lage im Südsudan ist verheerend. Um eine Hungersnot zu verhindern, werden fast zwei Milliarden Dollar Hilfe benötigt. Die Geberkonferenz in Oslo beschließt, die bisherige Hilfe deutlich aufzustocken.
Die internationale Gemeinschaft hat dem Südsudan mehr als 600 Millionen US-Dollar (rund 438 Mio. Euro) Unterstützung versprochen. Mit der Zusage würden die Mittel für humanitäre Hilfe in dem afrikanischen Land verdoppelt, sagte der norwegische Außenminister Børge Brende bei einer Geberkonferenz in Oslo. Damit fehlten aber weiterhin 200 Millionen US-Dollar, um den dringenden Bedarf zu decken. Um eine Hungersnot zu verhindern, sind nach Angaben der Vereinten Nationen für 2014 insgesamt 1,8 Milliarden Dollar nötig.
Die größten Zusagen hätten bei der Geberkonferenz die USA, Großbritannien und die EU gemacht, die 75 Prozent der Mittel bereitstellten, sagte Brende. Deutschland sagte sechs Millionen Euro zu. Damit seien 2014 insgesamt 12,5 Millionen Euro für humanitäre Hilfe im Südsudan geflossen, teilte das Auswärtige Amt mit. "Entscheidend ist, dass Hilfsgüter und Saatgut die Menschen im Land nun schnell erreichen, also Zugänge geschaffen werden", sagte Außenminister Frank-Walter Steinmeier.
Norwegens Außenminister Brende mahnte: "Die Konfliktparteien müssen die zivile Bevölkerung schützen und Mitarbeiter von Hilfsorganisationen zu den notleidenden Menschen lassen." Sie müssten in ernsthafte Verhandlungen treten. "Ein alternatives Szenario wäre verheerend." Auslöser der seit fünf Monaten andauernden Krise im Südsudan war ein politischer Machtkampf zwischen Präsident Salva Kiir und seinem früheren Stellvertreter Riek Machar. Sie gehören zwei unterschiedlichen Volksgruppen an, den Dinka und den Nuer.