Politik

"Deutschlands dümmstes Denkmal" Geißler: Siegessäule kann weg

Ist die Goldelse wirklich überflüssig?

Ist die Goldelse wirklich überflüssig?

(Foto: picture alliance / dpa)

Sie steht mitten in der Hauptstadt und die Berliner lieben ihre "Goldelse". Tausende Touristen kraxeln jährlich nach oben und fotografieren nach unten. Jetzt reibt sich CDU-Querdenker Geißler an diesem "wilhelminischen Kitsch", der gesprengt werden sollte.

In der Straße des 17. Juni.

In der Straße des 17. Juni.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die im Herzen Berlins ist nach Ansicht des CDU-Politikers Heiner Geißler "ein Symbol für Nationalismus und Militarismus" und passt nicht mehr in die Zeit. "Das ist wilhelminischer Kitsch. Die Siegessäule ist das dümmste Denkmal, das in Deutschland herumsteht", sagte der CDU-Querdenker. "Das ist doch lächerlich, dass wir heute blutrünstige Szenen mitten in Berlin als Denkmal hinstellen und feiern. Diese Gedankenlosigkeit ist bemerkenswert."

Die "Bild"-Zeitung hatte berichtet, Geißler habe sich in der ZDF-Kultursendung "Aspekte" deswegen für die Sprengung der 1865 bis 1873 geschaffenen Säule ausgesprochen. Mit ihr hat Preußen seine drei siegreichen Kriege gegen Dänemark (1864), Österreich (1866) und Frankreich (1870/71) gefeiert.

Dazu sagte Geißler: "Wenn Sie Ironie für bare Münze nehmen. Aber hinter jeder Ironie steht ein ernster Gedanke." Er habe eine Diskussion über preußisch-militaristische Denkmäler in Deutschland anstoßen wollen.

Berlins Bau-Staatssekretär Ephraim Gothe reagierte entsetzt: Die Siegessäule habe in den letzten 60 Jahren einen Bedeutungswandel durchgemacht und gehöre auch zum neuen und toleranten Berlin: "Eine Schwulen-Zeitung wirbt mit ihr, Barack Obama hielt seine Berlin-Rede dort. Sie ist längst Symbol für Toleranz und Stadtfeste geworden."

Quelle: ntv.de, dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen