Politik

Nach Einzelfallprüfung Guantánamo-Gefangene frei

Noch sind über 200 Häftlinge im umstrittenen Gefangenenlager Guantánamo untergebracht.

Noch sind über 200 Häftlinge im umstrittenen Gefangenenlager Guantánamo untergebracht.

(Foto: AP)

Die USA entlassen zwölf Gefangene aus dem Lager Guantánamo Bay auf Kuba und schicken sie in ihre Heimatländer zurück. Die USA wollen das Lager bis zum Sommer kommenden Jahres schließen.

Wie das Washingtoner Justizministerium mitteilte, wurden am Wochenende vier Häftlinge nach Afghanistan geflogen, sechs in den Jemen und zwei nach Somaliland, das völkerrechtlich zu Somalia gehört. Dem Schritt sei eine sorgfältige Prüfung der einzelnen Fälle vorausgegangen - insbesondere eine Einschätzung, ob die Männer weiterhin eine Sicherheitsbedrohung darstellten, hieß es in der knappen Mitteilung des Ministeriums.

Zuvor hatten die USA die Schließung des umstrittenen Gefangenenlagers bis Sommer kommenden Jahres in Aussicht gestellt. Die geplante Verlegung von Terrorverdächtigen in ein Gefängnis im Bundesstaat Illinois beseitige eine große Hürde, sagte US-Justizminister Eric Holder.

210 Häftlinge betroffen

Holder sagte, er wolle sich selbst zu gegebener Zeit vor Ort über die Sicherheitsvorkehrungen informieren. Dies habe er bereits in New York getan, wohin unter anderem der mutmaßliche Drahtzieher der Anschläge vom 11. September, Chalid Scheich Mohammed, aus Guantanamo für seinen Prozess überstellt werden soll.

US-Präsident Barack Obama hat bei seinem Amtsantritt im Januar eine Schließung von Guantánamo binnen eines Jahres angekündigt, vor kurzem aber eingeräumt, dass diese Frist nicht einzuhalten sei. Derzeit leben noch 210 Häftlinge in dem wegen seiner Haftbedingungen international scharf kritisierten Lager.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP/rts

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