Teheran stellt erneut klar Homosexualität ist eine "Krankheit
07.01.2012, 16:42 Uhr
"Wir haben keine Schwulen": Ahmadinedschad.
(Foto: dpa)
Homosexualität ist im Gottesstaat Iran gesetzlich verboten. Wer sein Schwulsein auslebt und entdeckt wird, muss mit drakonischen Strafen bis hin zur Todesstrafe rechnen. Das war so und wird so bleiben. Der Iran lasse sich keine neue Sicht auf Homosexualität aufdrängen - schon gar nicht vom Westen.
Der Iran hat dem Westen vorgeworfen, ihm eine neue Sicht auf Homosexualität aufdrängen zu wollen. "Der Westen sagt, dass die Ehe von Homosexuellen laut Menschenrechtscharta frei und erlaubt sein soll, aber wir sehen darin Sittenlosigkeit und sexuelle Krankheit", sagte Mohammad-Dschawad Laridschani, der Leiter der Menschenrechtskommission in der iranischen Judikative, laut einem Bericht der halbamtlichen Nachrichtenagentur Fars.
Laridschani äußerte sich bei einem Treffen mit dem Vorsitzenden des Bundestagsausschusses für Menschenrechte und humanitäre Hilfe, Tom Koenigs (Grüne), in Teheran.
Der Westen, wo noch bis vor 20 Jahren Homosexualität als Unsittlichkeit angesehen worden sei, spreche nun von Menschenrechtsverletzungen, kritisierte Laridschani. "Wieso sollen wir eine Krankheit als neues Lebensmodell anerkennen, statt unsere Kriterien bezüglich Homosexualität beizubehalten und dementsprechend zu handeln?"
Präsident Mahmud Ahmadinedschad hatte vor zwei Jahren mit der Bemerkung, es gebe im Iran keine Homosexuellen, international für Empörung gesorgt. Wegen drakonischer Strafen bis hin zur Todesstrafe leben Homosexuelle im Iran im Verborgenen.
Quelle: ntv.de, dpa