Politik

"Rettungsmission" im Mittelmeer "Identitäre" wollen Europas Grenzen sichern

Eine rechtsextreme Gruppe will auf See Flüchtlinge stoppen.

Eine rechtsextreme Gruppe will auf See Flüchtlinge stoppen.

(Foto: AP)

Hilfsorganisationen retten im Mittelmeer Flüchtlinge vor dem Ertrinken. Jetzt will auch eine Gruppe von Rechtsextremen dafür sorgen, dass die Schutzsuchenden gerettet werden - aber ganz anders, als die sich das vorstellen.

Unter dem Missionsnamen "Defend Europe" ist ein von der "Identitären Bewegung" gechartertes Schiff ins Mittelmeer aufgebrochen, um Flüchtlinge vor der Küste Libyens abzufangen und der dortigen Küstenwache zu übergeben. Wegen ihrer völkischen Ideologie wird die Bewegung vom Verfassungsschutz beobachtet; sie gilt als einwanderungs- und islamkritisch.

"Wenn wir ein S.O.S-Signal bekommen, werden wir selbstverständlich Leute vor dem Ertrinken retten, aber alles tun, um sicherzustellen, dass sie von der Küstenwache oder anderen Schiffen zurückgebracht werden. Da wo sie hingehören. Nach Afrika und nicht nach Europa", sagte der Sprecher der "Identitären", Martin Sellner, auf seinem Youtube-Kanal. Er beschreibt die Aktion als "ein elitäres Boot, das vor der Küste Libyens nach dem Rechten sieht".

Dabei wollen sie nach eigenen Angaben auch den Schleppern das Handwerk legen, die von den Hilfsorganisationen unterstützt würden. Die Beweise dafür wolle die Gruppe ebenfalls erbringen. "Die verlassenen Schiffe der Schlepper werden wir eins nach dem anderen versenken", so Sellner. Damit wolle die Bewegung die finanziellen Ressourcen der "Schlepper-NGO-Ringe" austrocknen.

Um sich vor möglicherweisen bewaffneten Menschenschleppern zu schützen, habe die rechtsextremistische Gruppe auch Security-Personal an Bord. Vorab hatten die "Identitären" für ihr Vorhaben eine Kickstarter-Kampagne gestartet und mehr als 100.000 Euro eingenommen. Das Schiff ist 40 Meter lang und auf dem Weg in internationale Gewässer vor der libyschen Küste.

Die meisten Mitglieder der "Identitären Bewegung" leben in Frankreich und Österreich. Im August 2016 machten sie mit der Besetzung des Brandenburger Tors in Berlin und mehreren Bannern auch in Deutschland auf sich aufmerksam.

Quelle: ntv.de, mba

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