Australiens Ureinwohner freuen sichKein Atomendlager an heiligem Ort

In der Wüste Australiens sollte ein Atomendlager entstehen. Den Ureinwohnern ist das Land heilig. Sie kämpften gegen die Pläne - am Ende mit Erfolg.
Das geplante Atomendlager für radioaktive Abfälle in Zentralaustralien wird vorerst nicht gebaut. Die Behörde "Northern Land Council" beugte sich dem Widerstand von Ureinwohnern und willigte ein, die Pläne zurückzuziehen, wie Anwälte und die Behörde berichteten.
Einige Ureinwohner, Aborigines genannt, kämpften seit sieben Jahren vor Gericht gegen die Pläne. Die Landbesitzer seien vor der Entscheidung für das Endlager konsultiert worden, rechtfertigte sich Behördenchef Joe Morrison. Aber einige hätten unter dem "Druck von außen" ihre Einstellung geändert.
Das Endlager sollte in Muckaty Station rund 600 Kilometer nördlich von Alice Springs in Zentralaustralien entstehen. Alice Springs ist der Ausgangspunkt zum australischen Wahrzeichen Uluru (früher: Ayers Rock), dem Sandstein, der sich 350 Meter hoch aus der Wüste erhebt. In Muckaty sollte ein 30 Meter tiefer Graben für Australiens leichtradioaktives Material gezogen werden. "Ich hätte es nie zugelassen, dass radioaktiver Müll das Land meiner Vorfahren verseucht", sagte Kylie Sambo, eine Vertreterin der Ureinwohner, dem Sender ABC. Die Gegend des geplanten Endlagers sei ein heiliger Ort. Verschiedene Aborigine-Gruppen hatten sich wegen der Pläne tief zerstritten. Die Behörde soll nun einen anderen Standort für das Lager vorschlagen.
Radioaktive Abfälle werden zurzeit an mehr als 100 verschiedenen Stellen aufgehoben, unter anderem in Bergwerken und Armee-Einrichtungen. Hoch radioaktives Material wird nach Frankreich gebracht.