Rügen steht Kopf Linke: Bitte wählen Sie Grüne
12.09.2011, 20:58 UhrDie Grünen sehen Chancen, der rechtsextremen NPD im Schweriner Landtag einen Sitz abzuknöpfen. Und zwar bei der Nachwahl auf der Insel Rügen. Die Partei erhält zumindest von der Linken die angeforderte Unterstützung. Und von der CDU auch ein bisschen.
Die Grünen wollen der rechtsextremen NPD bei der Nachwahl auf Rügen einen Sitz im Landtag wegnehmen. Wie die Grünen-Bundesvorsitzende Claudia Roth sagte, bestehe die Chance, die Sitzverteilung nach der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern um einen Sitz zugunsten der Grünen und zulasten der rechtsextremen NPD zu verändern. Die CDU-Vorsitzende Angela Merkel (CDU) und SPD-Chef Sigmar Gabriel sollten deshalb zur Wahl der Grünen aufrufen.
Während die beiden angesprochenen Parteien und auch die FDP das Ansinnen Roths ablehnten, beschloss die Linke auf Deutschlands größter Insel bei einem Kreisparteitag eine Zweitstimmenkampagne zugunsten der Grünen. Das teilte die Parteiführung in Schwerin auf Anfrage mit.
Im Wahlkreis 33 wird erst am kommenden Sonntag gewählt, weil der ursprüngliche CDU-Direktkandidat Udo Timm im August überraschend gestorben war. Nachdem sein Nachfolger Thomas Gens aus der Partei ausgeschlossen wurde, weil er früher Mitglied der rechtsextremen DVU gewesen sein soll, hat die CDU bei der Erststimme zur Wahl anderer, demokratischer Kandidaten aufgerufen. Einen eigenen Bewerber kann sie nicht mehr aufstellen. Bei der Zweitstimme werde aber für die Union geworben, bekräftigte der Sprecher des CDU- Landesverbandes, Christian Anders.
Nach der vorläufigen Sitzverteilung vom 4. September kommt die SPD im Landtag von Schwerin auf 28 Mandate, die CDU auf 18, die Linke auf 14, die Grünen auf 6 und die NPD auf 5 Sitze. Der SPD-Landesvorsitzende Erwin Sellering sagte, seine Partei gebe bewusst keine Wahlempfehlung für die Grünen ab: "SPD und Grüne brauchen auf Rügen beide ein gutes Ergebnis, damit die Nazis ein Mandat verlieren."
Quelle: ntv.de, dpa