Rechtsextremer TerrorismusLinke fordert mehr Härte gegen "Combat 18"

Konsequentere Verfolgung und Einreiseverbot: Die Linke will härter gegen Neonazis vorgehen. Insbesondere das rechtsextreme Netzwerk "Combat 18" steht im Visier. Der Verfassungsschutz zeigt sich hinsichtlich der Gruppierung gelassen.
Rechtsextremismus-Experten der Linken fordern ein härteres Vorgehen gegen die gewaltbereite rechte Gruppierung "Combat 18". Deren Anhängern im Ausland sollte die Einreise nach Deutschland verweigert werden, wie die Linken-Vertreter in den NSU-Untersuchungsausschüssen des Bundestages und der Landtage mitteilten. Zudem sollten Neonazi-Größen in Deutschland konsequenter verfolgt werden.
In der rechten Szene wird "Combat 18" mit dem Code "C18" übersetzt - die Ziffern stehen für die Reihenfolge der Buchstaben im Alphabet und ergeben in etwa als Formel "Kampftruppe Adolf Hitler". Fünf Jahre nachdem die fremdenfeindlichen Straftaten des "Nationalsozialistische Untergrund" (NSU) enttarnt worden seien, formiere sich das Terrornetzwerk neu. "Wir sind darüber angesichts der aktuellen Welle neonazistischer Brand- und Sprengstoffanschläge äußerst besorgt", hieß es in der gemeinsamen Erklärung der Linken.
Verfassungsschutzkreise berichteten hingegen, deutschlandweit seien lediglich einzelne Anhänger der rechten Gruppierung bekannt. Den Verfassungsschützern seien nur "einzelne Personen" bekannt, die sich selbst als "C18"-Anhänger bezeichnen und sich in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Thüringen aufhielten. Über ihre Zahl und Gefährlichkeit sei nichts bekannt.
"Combat 18" gilt als europaweit vernetzt und auch in Deutschland aktiv. Auch beim NSU-Prozess in München spielte die militante Gruppierung als mögliche Schnittstelle zu den Tätern des "Nationalsozialistischen Untergrunds" eine Rolle. Die Oberstaatsanwaltschaft lehnte es jedoch im Münchner Verfahren ab, Mitglieder der Gruppe als Zeugen zu vernehmen, da den Ermittlern kein Zusammenhang mit den NSU-Tätern bekannt sei.