70. Jahrestag des Kriegsendes Linke will Putin in den Bundestag einladen
29.01.2015, 15:05 Uhr
Die Linke will Russlands Präsident Wladimir Putin in den Bundestag einladen.
(Foto: picture alliance / dpa)
Am 8. Mai jährt sich das Ende des Zweiten Weltkriegs zum 70. Mal. Die Linke will, dass diesmal Russlands Präsident Wladimir Putin die Gedenkrede hält. Für Fraktionsvize Wolfgang Gehrke wäre das ein Beitrag zur Völkerverständigung.
Die Linksfraktion hat vorgeschlagen, den russischen Präsidenten Wladimir Putin in den Bundestag einzuladen. Putin solle im Parlament am 8. Mai die Gedenkrede zum 70. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges halten, sagte Links-Fraktionsvize Wolfgang Gehrcke dem "Tagesspiegel". Damit könne der Bundestag einen Beitrag zur Erinnerung an die Befreiung vom Faschismus und zugleich zur Verbesserung der Beziehungen zu Russland leisten.
"Im Gegenzug könnte Bundespräsident Joachim Gauck vom russischen Parlament eingeladen werden, dort eine Rede zu halten, oder an den Feierlichkeiten am 9. Mai auf dem Roten Platz in Moskau teilnehmen", sagte Gehrcke weiter.
Der Vorschlag dürfte mehr als umstritten sein: Wegen der Ukraine-Krise ist das Verhältnis zwischen Russland und Deutschland sowie anderen westlichen Staaten seit Monaten angespannt. An den Gedenkfeiern in Frankreich zum 70. Jahrestag der Landung der Alliierten in der Normandie hatte Putin im vergangenen Jahr allerdings gleichwohl teilgenommen.
Die Außenminister der EU berieten am Freitag in Brüssel über mögliche schärfere Sanktionen gegen Russland. Moskau unterstützt die pro-russischen Rebellen im Osten der Ukraine bei ihrem Kampf gegen die Regierung in Kiew aktiv mit Waffen und militärischer Ausrüstung. Zudem überschreiten auch russische Truppen immer wieder die Grenze zum Nachbarland und greifen direkt in die Kampfhandlungen ein.
Schon 2001 hatte Putin nach den Anschlägen vom 11. September eine Rede im Bundestag gehalten, die als historisch bewertet wurde. "Der Kalte Krieg ist vorbei", hatte Putin damals betont und eine engere Zusammenarbeit zwischen dem Westen und Russlands gefordert. Putin spricht fließend Deutsch. Als KGB-Agent war er vor dem Mauerfall in Dresden stationiert.
Quelle: ntv.de, hvg/AFP