Politik

Stalker kein Einzelfall Mann fuhr mit Böllern zu Merkel

Der am Dienstag bekannt gewordene Stalker ist offenbar kein Einzelfall. Schon im August 2009 fuhr ein Mann mit Böllern im Kofferraum zum Templiner Haus der Kanzlerin.

Merkels Haus in der Uckermark.

Merkels Haus in der Uckermark.

(Foto: dpa)

Die jüngsten Vorkommnisse auf dem Wochenendgrundstück von Bundeskanzlerin Angela Merkel in der Uckermark sind kein Einzelfall. Bereits Anfang 2009 fuhr ein Mann mit seinem Auto zu dem einsam gelegenen Rückzugsort der Regierungschefin - mit Böllern im Kofferraum, teilte Oberstaatsanwältin Lolita Lodenkämper in Neuruppin mit. Dieser Mann habe sehr verwirrt gewirkt und habe sich "ohne ersichtlichen Grund" zum Grundstück in Hohenwalde begeben, sagte Lodenkämper.

Am Dienstag war bekanntgeworden, dass die Kanzlerin in jüngster Zeit von einem anderen Mann verfolgt wird. Es handelt sich laut Lodenkämper um einen 46-Jährigen aus Mecklenburg-Vorpommern. Trotz Sicherheitsvorkehrungen war er an den beiden vergangenen Wochenenden auf das uckermärkische Grundstück der Regierungschefin gelangt.

Zuvor war er bereits an ihrem Wohnhaus in Berlin-Mitte von der Polizei abgewiesen worden. Jetzt wurde der Mann, der einen geistig verwirrten Eindruck gemacht habe, gestoppt und in eine Klinik eingewiesen, in der er laut einem Zeitungsbericht in einer offenen psychiatrischen Abteilung behandelt wird.

Haus wird rund um die Uhr bewacht

Ob es eine Sicherheitslücke in der Bewachung der Kanzlerin gibt, dazu wollten sich weder die zuständigen Polizeistellen in Brandenburg noch das Innenministerium in Potsdam und das Bundespresseamt in Berlin äußern. "Die Überwachung ist Sache der Landespolizei", sagte ein Sprecher des Bundespresseamtes lediglich. Nach jedem Vorfall würden Sicherheitsmaßnahmen überprüft. Das Haus wird rund um die Uhr bewacht. Einzelheiten zum Sicherheitskonzept wurden nicht mitgeteilt. "Zu den Details geben wir grundsätzlich keine Auskunft", hieß es aus dem Bundespresseamt. Für die Sicherheit der Kanzlerin ist das Bundeskriminalamt zuständig.

Gegen den 46 Jahre alten Mann aus Mecklenburg-Vorpommern wird Lodenkämper zufolge derzeit nicht ermittelt. Es liege kein Strafantrag auf Hausfriedensbruch vor. Aus Ermittlerkreisen hieß es, dass es sich bei dem Mann um einen freien Journalisten handelt. Laut "Bild"-Zeitung war er vermutlich wütend, dass Merkel Briefe nicht persönlich beantwortet hatte.

Quelle: ntv.de, dpa

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