"Kontakte zu militanten Gruppen" Mehr als 1000 Festnahmen in der Türkei
31.07.2017, 13:53 Uhr
Mit der Festnahme von Putschisten nahmen die Verhaftungen 2016 ihren Anfang.
(Foto: imago/Depo Photos)
Türkische Sicherheitsbehörden greifen im Zusammenhang mit dem Putschversuch weiterhin hart durch. In der vergangenen Woche nahmen sie erneut zahlreiche mutmaßliche Anhänger der Gülen-Bewegung fest.
Im Zusammenhang mit dem Putschversuch vor einem Jahr geht die Verhaftungswelle in der Türkei weiter. In der vergangenen Woche nahmen die Sicherheitsbehörden nach eigenen Angaben insgesamt 1098 Menschen fest. Wie das Innenministerium am Montag in Ankara mitteilte, seien darunter 831 Personen, die mutmaßlich Verbindungen zur Bewegung des im US-Exil lebenden Predigers Fethullah Gülen hätten.
Die übrigen Festgenommenen stehen unter Verdacht, Kontakte zu militanten Gruppen zu pflegen. 213 Menschen seien wegen mutmaßlicher Verbindungen zur verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei PKK festgenommen worden, 54 weitere wegen Kontakten zur Extremistenmiliz Islamischer Staat oder zu "linken Terrorgruppen".
Die türkische Regierung hält Gülen für den Drahtzieher des gescheiterten Putsches vom Juli 2016, was dieser von sich weist. Wegen mutmaßlicher Kontakte zur Gülen-Bewegung wurden in den vergangenen zwölf Monaten in der Türkei rund 50.000 Menschen festgenommen. Auch Bundesbürger sind darunter, was die Beziehungen zu Deutschland massiv belastet. Mehr als 150.000 weitere Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes, der Justiz, der Polizei und des Militärs wurden entlassen oder vom Dienst suspendiert.
Quelle: ntv.de, sfr/rts