Politik

Ernüchternder Weltbildungsbericht Millionen haben keinen Abschluss

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(Foto: picture alliance / dpa)

Weltweit bleibt Millionen Jugendlichen der normale Einstieg in das Berufsleben verwehrt. Dem neuen Weltbildungsbericht der Unesco zufolge haben mehr als 70 Millionen Teenager keinen Sekundarschulabschluss. Derzeit sei weltweit jeder achte Jugendliche arbeitslos.

Weltweit fehlen Millionen Jugendlichen die schulischen Voraussetzungen, um erfolgreich in einen Beruf einzusteigen. 71 Millionen Teenager besuchten keine Sekundarschule und hätten daher keine Chance, sich ausreichend zu qualifizieren, erklärte die deutsche Unesco-Kommission in Bonn anlässlich des neuen Weltbildungsberichts. Ein Abschluss der unteren Sekundarstufe gelte als Minimum, um die Kenntnisse zu erlangen, die für die Ausübung eines guten Berufs nötig seien.

Der Unesco-Weltbildungsbericht fordert daher mehr Investitionen in die berufliche Qualifikation von Jugendlichen. Jeder achte Jugendliche weltweit sei arbeitslos. Über ein Viertel aller Jugendlichen übe eine Tätigkeit aus, die ihn an oder unter der Armutsgrenze leben lasse. Zudem habe die Vernachlässigung der Qualifikation von Jugendlichen auch langfristige Folgen. Rund 160 Millionen Erwachsene auch in den Industrieländern seien nicht in der Lage, eine Zeitung zu lesen oder sich für eine Stelle zu bewerben, schätzt die UN-Bildungsorganisation.

Zwar seien in einigen Regionen in der Bildung deutliche Fortschritte erzielt worden. Dennoch seien viele Entwicklungsländer weit davon entfernt, die Ziele des weltweiten Aktionsprogramms "Bildung für alle" bis 2015 zu erreichen, wie es in dem Bericht weiter heißt. So profitiert nur eines von zwei Kindern von frühkindlicher Förderung. Die Zahl der Kinder, die keine Grundschule besuchen, ist zwar seit 1999 von 108 Millionen auf 61 Millionen gesunken. Seit 2010 stagniert sie aber. Auch sind nach wie vor 775 Millionen Erwachsene weltweit Analphabeten, zwei Drittel davon Frauen.

Das in Deutschland, das den Besuch einer Berufsschule mit einer praktischen Ausbildung in einem Betrieb kombiniert, wird in dem Bericht nach Angaben der deutschen Unesco-Kommission positiv hervorgehoben. Es habe dazu beigetragen, dass die Arbeitslosenquote bei Jugendlichen in Deutschland im Januar 2012 bei vergleichsweise geringen acht Prozent lag, im Vergleich zu 23 Prozent in Frankreich und 22 Prozent in Großbritannien.

Quelle: ntv.de, AFP

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