Droht ein neues Wettrüsten? Moskau präsentiert Stealth-Rakete
23.05.2012, 13:42 Uhr
Präsident Putin wird sich über den erfolgreichen Test gefreut haben.
(Foto: REUTERS)
Erst vor wenigen Tagen nimmt die Nato ihr umstrittenes Raketenabwehrsystem in Betrieb und verärgert damit Moskau. Die russische Führung versteht den Aufbau des Schirms und die spätere Stationierung von Abwehrraketen als gegen sich gerichtet. Jetzt präsentiert Moskau eine neuartige Rakete, die den Schutzschirm wohl unsinnig erscheinen lässt.
Wenige Tage nach dem Nato-Gipfel in Chicago hat Russland nach eigenen Angaben erfolgreich eine neue atomwaffenfähige Interkontinentalrakete getestet. Militärexperten in Moskau sprachen von einer "Antwort" auf das von der Nato vorangetriebene Projekt einer Raketenabwehr in Europa.
Der Prototyp sei wie geplant auf der knapp 6000 Kilometer entfernten Halbinsel Kamtschatka im Fernen Osten eingeschlagen, teilte das Verteidigungsministerium nach dem Test auf dem nordrussischen Weltraumbahnhof Plessezk mit. Ein erster Test war am 27. September 2011 kurz nach dem Start gescheitert.
Die bislang namenlose Rakete - eine Weiterentwicklung der Topol-M (Nato-Code: SS-27 Sickle B) sowie der RS-24 Jars (SS-27 Mod-2) - sei deutlich schwerer zu orten, zitierte die Agentur Interfax Militärkreise. Grund sei ein neuartiger Treibstoff, der die aktive Phase der Triebwerke im Vergleich zu anderen Raketen verkürze.
Quelle: ntv.de, dpa