Angesichts des anhaltenden Flüchtlingsansturms im Mittelmeerraum will die Europäische Union im Oktober erste Vorschläge für neue Zuwanderungsregeln vorlegen.

Dabei gehe es um Maßstäbe, wie Immigranten unter den 27 EU-Mitgliedsstaaten verteilt werden könnten, sagte der schwedische Außenminister Carl Bildt als Vertreter der EU-Ratspräsidentschaft auf einer Konferenz im italienischen Rimini.

Zum EU-Außenministertreffen Ende Oktober werde die Europäische Kommission dazu einen Entwurf vorstellen. Dies könne jedoch nur ein erster Schritt sein, da ein solch großes Problem nicht bei einem einzigen Treffen gelöst werden könne. Bildt reagierte damit auf eine Forderung Italiens nach einem stärker abgestimmten Vorgehen der EU in der Flüchtlingsfrage.

Das Zuwanderungsproblem betreffe nicht nur die Randstaaten Europas, hatte der italienische Außenminister Franco Frattini gemahnt. Es handele sich um ein europäisches Problem.

Italien ist besonders stark von der illegalen Zuwanderung aus Afrika betroffen. Nach Angaben des Innenministeriums sind im vergangenen Jahr 36.900 Flüchtlinge mit dem Boot aus Afrika nach Italien gekommen und damit 75 Prozent mehr als 2007.