Kämpfer aus Türkei eingeschleust Nusra-Front entführt US-treue Rebellen
31.07.2015, 21:10 Uhr
Die Kämpfer der Nusra-Front halten einige Gebiete im Nordwesten Syriens. Von den USA ausgebildete Rebellen dulden sie nicht in ihrer Nachbarschaft.
(Foto: REUTERS)
Ein Baustein im Kampf der USA gegen den IS ist die Ausbildung von sogenannten gemäßigten Rebellenkämpfern. Den Dschihadisten der Nusra-Front passt die neue Konkurrenz nicht. Kurz nach ihrer Einreise wird eine Rebellen-Einheit verschleppt.
Dschihadisten der Al-Nusra-Front in Syrien haben nach eigenen Angaben mehrere von den USA ausgebildete Rebellen entführt. Sie habe die Kämpfer nach ihrer Einreise nach Syrien vor einigen Tagen verschleppt, teilte die mit Al-Kaida verbündete Islamistengruppe mit. Weitere Einzelheiten wurden in der im Internet verbreiteten Erklärung nicht genannt.
Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte hatte zuvor berichtet, dass Al-Nusra-Kämpfer am Mittwochabend in der nördlichen Provinz Aleppo acht moderate Rebellen entführt hätten. Diese waren demnach Teil einer 54 Kämpfer starken Truppe namens Einheit 30, die vor rund zwei Wochen nach Syrien gekommen sei.
Die Kämpfer waren den Angaben zufolge von den USA in der Türkei für den Kampf gegen den Islamischen Staat (IS) ausgebildet worden. Die Angaben der Beobachtungsstelle können von unabhängiger Seite nicht überprüft werden. Das US-Verteidigungsministerium bestritt, dass die Männer das Ausbildungsprogramm des US-Militärs durchlaufen hätten.
Die Einheit 30 besteht überwiegend aus Turkmenen und gemäßigten US-nahen Rebellen, die von der Al-Nusra-Front von ihren Stellungen in Syrien vertrieben wurden. Der Beobachtungsstelle zufolge attackierten Al-Nusra-Kämpfer außerdem das Hauptquartier der Truppe in der Provinz Aleppo. 18 Angreifer seien bei den Kämpfen getötet worden. Die Einheit 30 erklärte, fünf ihrer Soldaten seien getötet worden.
Die USA führen eine internationale Koalition an, die seit fast einem Jahr Luftangriffe gegen IS-Stellungen in Syrien und im Irak fliegt. Kampfjets zerstörten nach Angaben der Beobachtungsstelle an der Grenze zum Irak im Osten Syriens zwei strategisch wichtige Brücken. Das Pentagon bestätigte Angriffe in der Region. Dadurch werde es für die IS-Miliz nun erheblich schwerer, in die irakische Provinz Anbar vorzurücken.
Quelle: ntv.de, nsc/AFP