Wegen Stalin?Obama kommt nicht nach Moskau
Seit Wochen gibt es Streit in Moskau. Veteranen wollen zum Gedenktag an den Sieg über Nazi-Deutschland Stalin-Plakate aufhängen. Nicht überall trifft das auf Gegenliebe.
US-Präsident Barack Obama wird am 9. Mai nicht an den Feiern in Moskau zum 65. Jahrestag des Sieges über den Hitler- Faschismus teilnehmen. Das teilte Wladimir Koschin vom russischen Organisationskomitee mit. Ob die Absage im Zusammenhang mit dem Streit um Plakate des Sowjetdiktators Josef Stalin steht, war nicht bekannt. Die Stadt Moskau hatte der Bitte von Veteranenverbänden zugestimmt, zu den Feiern auch Poster mit Stalins Konterfei aufzuhängen.
Der britische Premierminister Gordon Brown könne wegen eines anderen Termins die Einladung Russlands nicht annehmen, sagte Koschin. Drei Tage vorher wird in Großbritannien gewählt. Nach russischen Angaben werden 25 Präsidenten anreisen, darunter der französische Staatschef Nicolas Sarkozy. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel soll nach Moskau kommen.
Bei der gewaltigen Militärparade werden erstmals auch Soldaten der NATO über den Roten Platz marschieren. Dennoch war befürchtet worden, dass Staatsgäste ihre Teilnahme aus Protest gegen die Stalin-Poster absagen könnten. Menschenrechtler und Historiker protestieren gegen die geplanten Plakate mit Bildern eines "Massenmörders".