Weiterer Mitarbeiter geht von der Fahne Obama verliert Sicherheitsberater
08.10.2010, 16:56 UhrGeneral Jones, Sicherheitsberater von US-Präsident Obama, sieht sich offenbar nicht genug gewürdigt. Aus Regierungskreisen verlautet, er werde sich zum Jahreswechsel aus dem Weißen Haus zurückziehen. Es ist nicht der erste Rückzug einer Schlüsselfigur aus Obamas engstem Umfeld.
US-Präsident Barack Obama muss den Weggang eines weiteren engen Mitarbeiters hinnehmen: Der Nationale Sicherheitsberater General James Jones zieht sich von seinem Posten zurück, wie zwei ranghohe Regierungsvertreter, die namentlich nicht genannt werden wollten, sagten. Jones, der eine wesentliche Rolle bei der Ausarbeitung von Obamas neuer Afghanistan-Strategie übernommen hatte, wird demnach voraussichtlich zum Jahreswechsel das Weiße Haus verlassen. Der Nationale Sicherheitsberater koordiniert die sicherheits- und außenpolitische Beratung für den Präsidenten.
Die Gründe für seinen Weggang nannten die Regierungsvertreter nicht. Der Rücktritt war in Washington erwartet worden. Allerdings könnte sich der Schritt wegen kritischer Äußerungen Jones im Zuge der Debatte über die Afghanistan-Strategie beschleunigt haben, meint die "New York Times". Das Weiße Haus stehe Jones zunehmend kritisch gegenüber.
Es gab auch Spekulationen, dass Jones unzufrieden damit gewesen sei, nicht als Mitglied des innersten Führungszirkels im Weißen Haus anerkannt gewesen zu sein. Ihm soll nun sein bisheriger Stellvertreter Tom Donilon nachfolgen. Dieser hatte führende Positionen im US-Außenministerium inne und gilt als Vertrauter von Vizepräsident Joe Biden.
In den vergangenen Wochen waren mehrere Schlüsselfiguren aus Obamas engstem Beraterzirkel ausgeschieden. Sein bisheriger Stabschef verkündete vor einer Woche seine Kandidatur für den Bürgermeisterposten in Chicago. Die Wirtschaftsberater und Christina Romer kündigten ihre Rückkehr in den Universitätsbetrieb an. Obamas Haushaltsdirektor Peter Orzsag verließ das Weiße Haus mit Berufung auf private Gründe.
Quelle: ntv.de, AFP/dpa