Entwarnung im US-KonsulatPass löst Übelkeitsattacke aus

Eine Mitarbeiterin der Visa-Abteilung im US-Konsulat in Berlin fühlt sich unwohl, nachdem ihr ein Mann einen albanischen Pass vorgelegt hat. Zwei weitere Frauen klagen über Atemwegsbeschwerden. Daraufhin wird die Abteilung geräumt. Vier Stunden später gibt die Polizei Entwarnung.
Das Konsulat der USA in Berlin ist wegen des Verdachts eines Giftanschlags teilweise geräumt worden. Ein Mann habe ein Visum für die USA beantragen wollen und einen Reisepass vorgelegt, sagte ein Sprecher der Berliner Polizei. "Als die Mitarbeiterin den Reisepass öffnete, spürte sie Atemwegsreizungen und einen metallischen Geschmack im Mund."
Die Frau habe daraufhin Alarm ausgelöst und der Bereich sei hermetisch abgeriegelt worden. Auch zwei weitere Mitarbeiterinnen des Konsulats in der Clayallee im Westberliner Stadtteil Dahlem klagten über Atemwegsbeschwerden. Das Konsulat alarmierte Polizei und Feuerwehr, die drei Frauen wurden zur Beobachtung in ein Krankenhaus gebracht.
"Bei dem Mann soll es sich um einen Albaner handeln", sagte der Polizeisprecher weiter. Allerdings habe die Berliner Polizei noch nicht mit ihm sprechen können. Zurzeit untersuchten Spezialisten, ob der Pass tatsächlich einen Giftstoff enthalten habe.
Laut "Berliner Zeitung" ergab ein Schnelltest, den Kriminaltechniker durchführten, dass sich an dem Pass keine gefährlichen Substanzen befanden. Der Albaner sei laufen gelassen worden. Die Einsatzkräfte schlössen nicht aus, dass die Amerikaner überreagiert hätten. "Wir nehmen solche Vorfälle jedoch sehr ernst", sagte ein Feuerwehrsprecher dem Blatt zufolge.
In den vergangenen Tagen waren US-Vertretungen in mehreren muslimischen Ländern von Demonstranten angegriffen worden. Deren Empörung richtete sich gegen einen US-Film, in dem der Prophet Mohammed verunglimpft wird.