Putin: "Hart und konsequent"Russland baut Arktis-Präsenz aus

Noch in diesem Jahr will Russland erste Truppen in der Arktis stationieren, um eindeutige Zeichen für seine Ambitionen bei der industriellen Ausbeutung der Region zu setzen. Zwar sei man zum Dialog mit anderen Anrainern bereit, doch Russland werde "auf jeden Fall" seine Präsenz ausweiten, sagt Regierungschef Putin.
Im Rennen um die Öl- und Gasvorräte in der Arktis hat der russische Regierungschef Wladimir Putin eine Ausweitung der Aktivitäten Moskaus dort angekündigt. Russland sei zum Dialog mit den Arktis-Anrainern bereit, sagte Putin vor Mitgliedern seiner Partei Geeintes Russland in Jekaterinburg am Ural.
"Ganz klar werden wir aber unsere eigenen geopolitischen Interessen hart und konsequent verteidigen", sagte der Ex-Kremlchef nach Angaben der Agentur Interfax. "Russland beabsichtigt auf jeden Fall, seine Präsenz auszuweiten." Moskau will nach Militärangaben schon in diesem Jahr erste Streitkräfte dort stationieren.
Die Arktis-Soldaten mit Spezialtechnik und -uniformen sollen einem Panzergrenadier-Stützpunkt in Petschenga nahe Murmansk zugeordnet werden, berichteten Medien unlängst. Das Lager der Arktistruppen selbst werde aber anderswo liegen. Moskau hat in der Vergangenheit stets betont, seine Ansprüche auf die Bodenschätze im Eismeer notfalls militärisch durchzusetzen.
Russland behauptet, dass sein Kontinentalschelf am Meeresboden so weit in die Arktis reiche, dass das größte Land der Erde auch den Nordpol beanspruchen dürfe. Allerdings erheben auch andere Arktis-Anrainer Ansprüche darauf. Im Mai 2008 hatten sich die fünf Arktis-Anrainer Dänemark, Kanada, Norwegen, Russland und die USA bei einem Treffen auf Grönland zur friedlichen Lösung ihres Territorialstreits verpflichtet.
Die Entscheidung über die Ansprüche der einzelnen Länder soll von der UN-Seerechtskommission getroffen werden. Umweltschützer warnen vor einer wirtschaftlichen Ausbeutung der Polarregion. Sie befürchten, dass die Anrainerländer das Gebiet in ein "riesiges Bergwerk" verwandeln könnten mit womöglich verheerenden Folgen für die Umwelt. Putin sagte dazu, dass Russland bei der industriellen Ausbeutung den Naturschutz berücksichtigen wolle.