Mai-Krawalle ohne größere Schäden Senator zufrieden mit Polizei
02.05.2012, 12:03 Uhr
Innensenator Frank Henkel auf dem "Myfest".
(Foto: dpa)
Die Berliner Polizei löst die Demonstration zum 1. Mai auf, nachdem vereinzelt Böller, Flaschen und Steine gegen die Polizisten fliegen. Nach der Auflösung gibt es weitere Krawalle. Dennoch zeigt sich der Innensenator mit dem Einsatz zufrieden.
Berlins Innensenator Frank Henkel hat eine positive Bilanz des Polizeieinsatzes gegen linksautonome gezogen. Die Doppelstrategie der Kommunikation im Vorfeld und des harten Durchgreifens bei Gewalttaten habe gegriffen, sagte Henkel dem RBB-Sender Radio Eins. Henkel rechtfertigte insbesondere die Entscheidung der Polizei, die "Revolutionäre-1.Mai-Demonstration" nach Beginn der Ausschreitungen vorzeitig aufzulösen. "Zum konsequenten Eingreifen zählt auch, dass Polizeiführer vor Ort Entscheidungen treffen", sagte der Innensenator.
Der Zug durch den Berliner Stadtteil Kreuzberg mit mehr als 10.000 Teilnehmern war gegen 21 Uhr in der Nähe des Jüdischen Museums von der Polizei aufgelöst worden. Damit konnte die Demonstration nicht wie geplant erstmals in den Stadtteil Mitte weiterziehen, in dem sich das Regierungsviertel befindet. Henkel verwies darauf, dass der Veranstalter der Demonstration nicht in der Lage gewesen sei, für einen gewaltfreien Verlauf zu sorgen.
"Entwicklung der letzten 25 Jahre ist positiv."
Bei der Demonstration waren gleich nach Beginn die Fensterscheiben eines Geldinstituts eingeworfen worden, während des weiteren Verlaufs wurden die Beamten wiederholt mit Böllern, Flaschen und Steinen beworfen. Nach dem Ende des Umzugs gab es rund um den U-Bahnhof Kottbusser Tor erneut Zusammenstöße mit der Polizei, doch gegen Mitternacht beruhigte sich die Lage zusehends. Der U-Bahnhof wurde vorübergehend geschlossen.
Die Demonstration zum "Revolutionären 1. Mai" war in der Vergangenheit immer wieder Ausgangspunkt von Krawallen. Erstmals hatte es solche vor 25 Jahren gegeben. Dazu sagte Henkel: "Wenn man sich die Entwicklung der letzten 25 Jahre anschaut, dann kann ich heute am 2. Mai 2012 sagen: Wir sind auf einem wirklich guten Weg." Auch der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Bernd Witthaut, erklärte: "Die Strategie der Berliner Polizei ist aufgegangen." Die aus der Vergangenheit bekannten stundenlangen Straßenschlachten seien ausgeblieben und Gewalttäter zielsicher identifiziert und festgenommen worden.
Quelle: ntv.de, dpa