Peinlicher Umweltpreis Sinn als "Dinosaurier 2009"
29.12.2009, 12:56 UhrDer Umwelt-Preis des NABU ist eine zweifelhafte Ehre. 2009 darf sich der Präsident des ifo Instituts, Sinn, darüber freuen, zum" Umwelt-Dinosaurier" des Jahres ernannt zu werden.

Bei der Preisverleihung nicht dabei: Hans-Werner Sinn.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Der Ökonom Hans-Werner Sinn sei ein "Dampfplauderer mit egoistischem Sendungsbewusstsein", der Windräder und Solarzellen ablehnt, begründeten die Naturschützer ihre Entscheidung. Sinn gifte gegen die Förderung Erneuerbarer Energien und diffamiere Umweltschützer als "grüne Ideologen", sagte der Präsident des Naturschutzbund Deutschland (NABU), Olaf Tschimpke.
"Hans-Werner Sinn handelt verantwortungslos, wenn er zentrale Klimaschutzinstrumente wie das Erneuerbare-Energien-Gesetz infrage stellt, die Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke gutheißt und eine ökologisch ausgerichtete Politik pauschal als schädlich verteufelt", kritisierte Tschimpke. Der NABU verwies darauf, dass innerhalb weniger Jahre allein in Deutschland rund 300.000 neue Jobs im Umweltbereich geschaffen wurden. In der Finanz- und Wirtschaftskrise verbreite Sinn zudem seine veralteten Theorien vom alles regulierenden Markt.
Der ifo-Chef nahm den "peinlichsten Umweltpreis" wie die meisten seiner Vorgänger nicht selbst entgegen. Der NABU vergibt den Preis seit 1993. Damit will der Verband auf Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens aufmerksam machen, die nach seiner Auffassung falsche Umweltauffassungen vertreten. 2008 bekam der damalige Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) den "Dinosaurier".
Quelle: ntv.de, hvo/AFP