Politik

Ausschreitungen in Bulgarien Skinheads verprügeln Roma

Bulgaren bei Ausschreitungen gegen Roma am 24. September in Katunitsa.

Bulgaren bei Ausschreitungen gegen Roma am 24. September in Katunitsa.

(Foto: AP)

Seit Tagen brodelt es in Bulgarien. Nach Protesten in Blagoewgrad schlagen Skinheads zwei Roma zusammen. Die Polizei kann gerade noch schlimmere Ausschreitungen verhindern. Die Roma befürchten nun weitere Zusammenstöße.

Nach einer Anti-Roma-Demonstration ist es in Bulgarien erneut zu Gewalt gegen Angehörige dieser Minderheit gekommen. Nach dem friedlichen Protest im südbulgarischen Blagoewgrad überfielen nationalistisch gesinnte jugendliche Skinheads zwei Roma im Stadtzentrum und schlugen die beiden Männer zusammen. Daraufhin versammelten sich rund 300 Menschen aus dem Roma-Viertel. Die Polizei konnte weitere Zusammenstöße aber verhindern. Zwei Jugendliche wurden festgenommen, teilte das Innenministerium mit.

Polizisten vor dem Haus des Roma-Bosses "Zar Kiro".

Polizisten vor dem Haus des Roma-Bosses "Zar Kiro".

(Foto: AP)

Die ethnischen Ausschreitungen waren nach einem Verkehrsunfall am Freitagabend im Süden des Balkanlandes losgebrochen, bei dem ein slawischstämmiger Jugendlicher vorsätzlich getötet worden sein soll. Dafür soll der am Mittwoch festgenommene Roma-Boss "Zar Kiro" ("König Kiro") verantwortlich sein. Auch nach dessen Festnahme protestierten Bulgaren slawischer Abstammung in vielen Städten gegen die Roma-Minderheit - auch in der Hauptstadt Sofia.

Die Roma in Bulgarien fürchten nun neue Zusammenstöße mit den Nationalisten. Um sich zu verteidigen, hielten viele von ihnen nach Medienberichten Stöcke, Äxte und Schusswaffen parat. In dem Balkanland leben mehrere Hunderttausend Roma - mit wenigen Ausnahmen - in bitterer Armut.

Quelle: ntv.de, dpa

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