Politik

Anschlag auf Muslime in London Terror-Anklage gegen Lieferwagenfahrer

Ein Polizist bewacht das Haus des Angeklagten.

Ein Polizist bewacht das Haus des Angeklagten.

(Foto: REUTERS)

Er kopiert die Methode von Islamisten, die vor ihm in Großbritannien Unschuldige ermordeten: Sonntagnacht rast Darren Osborne mit einem LKW in eine Gruppe Gläubiger und ruft, er wolle alle Muslime töten. Ein Mensch stirbt. Nun wird seine Anklage verlesen.

Nach dem Lieferwagen-Anschlag auf Muslime nahe einer Moschee in London ist der mutmaßliche Attentäter wegen Mordes mit terroristischem Hintergrund angeklagt worden. Der 47-Jährige Darren Osborne erschien zu einer ersten Anhörung vor einem Londoner Gericht. Ihm wird zudem versuchter Mord vorgeworfen. Osborne kam in weißem T-Shirt und grauer Jogginghose vor dem Richter des Tribunals von Westminster. Im Gesicht hatte er offenbar Verletzungen. Bei der ersten Anhörung bestätigte Osborne lediglich seinen Namen und sein Alter und gab an, dass er keinen festen Wohnsitz habe.

Die Staatsanwaltschaft kündigte an, sie werde argumentieren, dass Osborne "von extremen politischen Ansichten und einem persönlichen Hass auf Muslime" angetrieben worden sei. Sein Ziel sei es gewesen, "so viele Menschen wie möglich zu töten, zu verstümmeln und in Panik zu versetzen". Nach der Anhörung blieb Osborne in Untersuchungshaft. Die Vorverhandlung soll am Dienstag vor dem Old-Bailey-Strafgericht beginnen.

Osborne wird vorgeworfen, in der Nacht zum Montag mit einem Lieferwagen nahe der Finsbury-Park-Moschee in eine Gruppe von Muslimen gerast zu sein, die vom Abendgebet im islamischen Fastenmonat Ramadan kamen. Ein 51-Jähriger Mann erlag seinen Verletzungen, elf weitere Menschen wurden verletzt. Augenzeugen zufolge rief der Fahrer, er wolle "alle Muslime töten".

Vor dem Anschlag nahe der Moschee war Großbritannien von drei Anschlägen innerhalb von drei Monaten erschüttert worden, welche die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) für sich reklamierte. Dabei wurden 35 Menschen getötet und etwa 200 weitere verletzt.

Quelle: ntv.de, bdk/AFP

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