Verschwörung gegen Nelson Mandela Terrorist schuldig gesprochen
26.07.2012, 19:25 UhrDer erste Angeklagte einer Terrorgruppe, die vor zehn Jahren in Südafrika mit Anschlägen die Regierung stürzen und ein rassistisches Regime errichten wollte, wird schuldig gesprochen. Das Strafmaß gegen Mike du Toit steht noch aus.
Ein Gericht in Südafrika hat den Anführer einer rechtsextremistischen Gruppe, die offenbar den früheren Präsidenten Nelson Mandela ermorden wollte, wegen Hochverrats für schuldig befunden. Mike du Toit ist der erste Angeklagte in dem seit neun Jahren andauernden Verfahren, der schuldig gesprochen wurde.
In dem Verfahren waren insgesamt 23 Männer angeklagt. Einer starb, ein anderer wurde zu 12 Jahren Haft verurteilt, nachdem er sich schuldig bekannt hatte. Mittlerweile ist er auf freiem Fuß. Der Gruppe wird vorgeworfen, im Jahr 2002 die Ermordung von Ex-Präsident Mandela geplant und eine Serie von Bombenanschlägen verübt zu haben, mit der die Regierung gestürzt werden sollte. Sie müssen sich wegen Mordes, Terrorismus oder Hochverrats verantworten.
Die nach den ersten niederländischen Kolonisten benannte Gruppe "Boeremag" ("Burenmacht") soll hinter neun Bombenattentaten im Oktober 2002 im Township Soweto in Johannesburg stecken. Dabei starb eine Frau, Dutzende wurden verletzt.
Professionell gingen die Terroristen offenbar nicht vor. "Die Zuspitzung der Boeremag-Verschwörung hätte eine Komödie der Irrungen sein können, wenn nicht eine Frau bei der Explosion getötet worden, mit der Chaos und Durcheinander gesät werden sollten, die der Gruppe die Deckung für ihren Staatsstreich geben sollten", schreibt die südafrikanische Wochenzeitung "Mail and Guardian".
Ziel der Gruppe war es, den regierenden Afrikanischen Nationalkongress (ANC) von der Macht zu vertreiben. Danach sollten Schwarze und Inder aus dem Land gejagt werden.
Quelle: ntv.de, hvo/AFP