Technik legt Luft-Aufklärer lahm Tornados fallen im Kampf gegen den IS aus
06.10.2016, 21:51 Uhr
Die sechs Aufklärungsflugzeuge der Bundeswehr im türkischen Incirlik müssen am Boden bleiben. Technische Mängel erzwingen Vorsichtsmaßnahmen. Damit fallen die Tornados im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat aus.
Der Tornado-Einsatz der Bundeswehr gegen die Terrormiliz Islamischer Staat ist wegen eines technischen Defekts an den Aufklärungsflugzeugen vorerst ausgesetzt. Wie die Bundeswehr mitteilte, müssen alle sechs auf der türkischen Nato-Luftwaffenbasis Incirlik stationierten Maschinen zunächst am Boden bleiben.
Am Mittwoch sei von der Industrie ein technischer Mangel an einem Bauteil in Deutschland festgestellt worden. "Um jedwede Gefährdung für Personen und Material auszuschließen", sei der Flugbetrieb dieser Maschinen heute ausgesetzt worden, teilte die Luftwaffe mit. Zuvor hatte der verteidigungspolitische Blog "Augen geradeaus!" darüber berichtet.
Ebenfalls am Mittwoch hatten erstmals wieder Abgeordnete des Bundestags die deutschen Soldaten auf der türkischen Luftwaffenbasis Incirlik getroffen. Die Regierung in Ankara hatte den Abgeordneten den Zugang zum Stützpunkt wegen der Armenier-Resolution des Bundestags monatelang untersagt.
Die Bundeswehr unterstützt von der Nato-Basis aus die Luftangriffe der Militärallianz im Kampf gegen den IS. Sie setzt dabei neben den sechs Tornado-Aufklärungsflugzeugen in der modernsten Version ASST A3 auch ein Tankflugzeug ein. Das Tankflugzeug ist nach Angaben der Bundeswehr nicht von dem Defekt betroffen und weiterhin im Einsatz.
Bereits Anfang des Jahres hatte es Probleme beim Tornado-Einsatz in Incirlik gegeben: Damals blendete die Cockpitbeleuchtung der sechs Aufklärungsflugzeuge so stark, dass ein Einsatz nur tagsüber möglich war. Das Problem war durch ein Software-Update entstanden
Quelle: ntv.de, shu/dpa