Politik

Konflikt in der OstukraineTrotz Pufferzone gehen die Kämpfe weiter

20.09.2014, 19:34 Uhr
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Rauch über Donezk: Eine Munitionsfabrik wurde beschossen. (Foto: AP)

Eigentlich sollten die Waffen endlich schweigen. Doch schon kurz nachdem die Kontrahenten in der Ostukraine weitere Friedensschritte ausgehandelt und eine Pufferzone ausgehandelt haben, geht das Blutvergießen weiter.

In der Ostukraine ist es ungeachtet der Einigung auf eine Pufferzone zwischen den Konfliktparteien erneut zu Kampfhandlungen gekommen. In der Industriemetropole Donezk waren nach Angaben eines Reuters-Korrespondenten mehrere schwere Explosionen zu hören.

Nach Angaben örtlicher Behörden war eine Munitionsfabrik unter Beschuss geraten. Auch aus Richtung des umkämpften internationalen Flughafens waren Explosionen zu vernehmen. Nach Angaben der ukrainischen Armee waren in der Nacht bei Kämpfen ein Soldat getötet und sieben weitere verletzt worden.

Russische Einheiten in der Ukraine

Nach Erkenntnissen der Nato stehen in den Konfliktgebieten weiterhin russische Militäreinheiten. "Was die russischen Streitkräfte vor Ort angeht - ja, sie sind noch immer innerhalb der Ukraine", sagte der Nato-Oberbefehlshaber Philip Breedlove vor Journalisten bei einem Nato-Treffen in der litauischen Hauptstadt Vilnius.

Breedlove machte keine konkreten Angaben zur Zahl der russischen Soldaten oder zur Stärke der Militäreinheiten. Am 11. September hatte die Nato in Brüssel erklärt, in der Ukraine stünden "rund tausend russische Soldaten", weitere 20.000 russische Soldaten stünden an der ukrainisch-russischen Grenze.

Die ukrainische Regierung und prorussische Separatisten hatten sich am frühen Samstag auf die Einrichtung einer Pufferzone geeinigt, um Verstöße gegen die Waffenruhe zu verhindern. Beide Seiten sagten nach Angaben des ehemaligen ukrainischen Präsidenten Leonid Kutschma bei einem Treffen der sogenannten Kontaktgruppe im weißrussischen Minsk zu, schwere Waffen von der Front jeweils um 15 Kilometer zurückzusetzen. Die so entstehende 30 Kilometer breite Pufferzone werde von Beobachtern der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) überwacht.

Zum dritten Mal binnen kurzer Zeit traf in der Ostukraine ein russischer Hilfskonvoi ein, wie die Regierung in Moskau mitteilte. Der Konvoi bestand demnach aus 30 Lastwagen mit Wasser und Lebensmitteln. Russland hatte erstmals Ende August einen Hilfskonvoi geschickt, ein zweiter folgte Mitte September. Die Ukraine und der Westen verurteilten das eigenmächtige Vorgehen damals.

Quelle: ntv.de, dsi/rts/AFP

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