Politik

Ende der Neutralität Türkei will für Erdogan Verfassung ändern

Erdogan will nicht mehr länger ein neutraler Präsident sein.

Erdogan will nicht mehr länger ein neutraler Präsident sein.

(Foto: REUTERS)

Recep Tayyip Erdogan ist der starke Mann in der Türkei. Nun soll auch die türkische Verfassung zu seinen Gunsten geändert werden. Dann kann Erdogan ein parteiischer Präsident werden und sich der von ihm einst gegründeten AKP zuwenden.

Die türkische Führung will im Juni eine Änderung der Verfassung zu Gunsten von Präsident Recep Tayyip Erdogan ins Parlament einbringen. Davon ist zumindest in Regierungskreisen die Rede. Aus Kreisen der Regierungspartei AKP verlautete, dass die Änderung mehrere Artikel des Grundgesetzes betrifft, wonach Erdogan ein "parteiischer Präsident" werden und offiziell die Verbindungen zur AKP wieder aufnehmen kann.

Erdogan hatte die AKP gegründet und bis zu seiner Wahl zum Präsidenten im Jahr 2014 angeführt. Laut Verfassung ist der türkische Staatspräsident eigentlich zur Neutralität verpflichtet und steht über den politischen Parteien. Erdogan gilt aber ohnehin bereits jetzt als starker Mann der Türkei und strebt ein Präsidialsystem an, das er per Verfassungsänderung etablieren will.

Im Parlament verfügt die AKP über eine deutliche, nicht aber über die für Verfassungsänderungen nötige Zweidrittelmehrheit. Die AKP will sich nun um die Unterstützung der Opposition bemühen. Diese jedoch lehnt eine offizielle Parteibindung des Präsidenten an die AKP ab und wirft Erdogan vor, eine Diktatur errichten zu wollen.

Quelle: ntv.de, kpi/AFP

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