Milliarden für Klimaschäden UN wollen "Marschallplan"
02.09.2009, 07:55 Uhr
Der Klimawandel ist in der Sahel-Zone deutlich spürbar.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Die afrikanischen Staaten wollen sich von den Industriestaaten für die Klimaschäden auf dem Kontinent mit einer Milliardensumme entschädigen lassen.
Die Vereinten Nationen wollen einen "Marshall-Plan" für grüne Entwicklungshilfe einführen. Das Programm soll Entwicklungsländern zugutekommen, damit diese weniger unter den wirtschaftlichen Nachteilen des Klimawandels zu leiden haben.
Außerdem soll es als Anreiz zum Abbau schädlicher Treibhausgase auch in jenen Ländern dienen, für die Klimaschutz oft nicht finanzierbar ist. Die Studie der UN-Abteilung für Wirtschafts- und Sozialfragen (DESA) ergab, dass solch ein "Marshall-Plan" jährlich mit wenigstens 500 Milliarden Dollar ausgestattet sein müsste.
DESA-Direktor Rob Vos stellte die "Weltwirtschafts- und Sozialstudie 2009" mit dem Untertitel "Promoting Development, Saving the Planet" (Die Entwicklung fördern und den Planeten retten) in New York vor. Der Untersuchung zufolge wirken sich die steigenden Temperaturen in Entwicklungsländern schon jetzt sehr nachteilig auf das Wirtschaftswachstum aus. Mit jedem Grad Celsius plus schrumpfe das Wirtschaftswachstum in den ärmeren Ländern um zwei bis drei Prozent, erläuterte Vos. In den Industrieländern wirke sich die Erwärmung dagegen bisher kaum wirtschaftlich aus.
Besonders Afrika gilt als der Kontinent, der am meisten unter den Auswirkungen des Klimawandels zu leiden hat, ohne zu den Verursachern zu gehören. Durch die Folgen des Klimawandels ist die Ernährung der Bevölkerung in einer Reihe afrikanischer Staaten noch schwieriger geworden, weil die Ernten nach anhaltender Dürre nur unzureichend ausfallen.
Quelle: ntv.de, AFP