Tea-Party-Sheriff zweifelt Obamas Herkunft an Theorien der Unverbesserlichen
03.03.2012, 20:52 UhrDer Präsident kann einfach kein Amerikaner sein, so jedenfalls sehen es die Anhänger der "Birther-Bewegung". Seit 2008 behauptet diese lose organisierte Gruppe, dass Barack Obama nicht in den USA geboren wurde und deshalb das Amt gar nicht bekleiden dürfte. Nun hat sich einer der "Birther-Helden" wieder einmal mit neuen "Erkenntnissen" zu Wort gemeldet.
Joe Arpaio, Sheriff in Texas, will herausgefunden haben, dass die Geburtsurkunde Obamas eine Fälschung ist. Sein fünfköpfiges Untersuchungskommittee, gegründet auf Wunsch einer Spilttergruppe der Tea Party, will "Unregelmäßigkeiten" in der elektronischen Kopie des Dokuments gefunden haben. Angeblich könne diese Kopie nicht von einem auf Papier gedruckten Original stammen, so das Argument. Eine mehrteilige Videodokumentation, gepostet von der Tea Party, erklärt die - reichlich unwissenschaftlichen - Untersuchungsmethoden.
Es ist der Heilige Gral einer extremen Randgruppe, die nun vor der Wahl wieder in Erscheinung getreten ist. Außer Donald Trump hatte bisher kein Konservativer die Verschwörungstheorien ernsthaft ins Gespräch gebracht, anders als 2008, als vor allem Sarah Palin immer wieder über Obamas Geburt in Kenia spekulierte.
Arpaio fordert nun eine juristische Untersuchung seiner Behauptung - dabei hat das US-Justizministerium bereits ein Auge auf ihn geworfen: Dem 79-Jährigen, der sich selbst als "härtester Sheriff Amerikas" bezeichnet, wird unter anderem Amtsmissbrauch vorgeworfen. Er soll illegal gegen Lations und Afro-Amerikaner vorgegangen sein, und Sexualdelikte gegen Minoritäten ignoriert haben.
Obama hat aus der Diskussion über seine Herkunft inzwischen einen Running-Gag gemacht. So verkauft seine Kampagne unter anderem Kaffeetassen mit dem Aufrduck der Geburtsurkunde und dem Slogan "Made in the USA."
Quelle: ntv.de, ssc