Politik

Kampf um Rohstoffe USA brechen in Arktis auf

Heiß begehrt: Der Nordpol im Jahr 2002. Da war die Eisfläche noch größer.

Heiß begehrt: Der Nordpol im Jahr 2002. Da war die Eisfläche noch größer.

(Foto: dpa)

Nach Russland startet nun auch eine US-amerikanische Expedition in die Arktis. Diese soll Messdaten vom Meeresboden sammeln, um die Grenzen des Kontinents festzulegen. Damit soll die Grundlage für die Ausbeutung von Rohstoffen unter dem Eis gelegt werden.

Im Wettlauf um die Sicherung von Rohstoffvorkommen in der Arktis haben die USA das Forschungsschiff "Healy" in Richtung Nordpol losgeschickt. Nach Informationen der Marine-Internetseite www.sailwx.info brach die "Healy" am Montag planmäßig von der unbewohnten Aleuten-Insel Rootok zum Kanada-Becken (Canada Basin) auf. Dort planen die Amerikaner, gemeinsam mit einem kanadischen Forscherteam über Echoschall und seismische Reflektionen Messdaten vom Meeresboden zu sammeln, um die Grenzen des Kontinents festzulegen.

Mit dem Ergebnis wollen beide Länder ihre Rechte auf den Abbau wertvoller Mineralien und Rohöl in Teilen der Arktis untermauern. Nach der internationalen Seerechtskonvention der Vereinten Nationen hat jedes Küstenland Anspruch auf das Gebiet, das sich bis zu 200 Seemeilen (370 Kilometer) vor seiner Kontinentalplatte ausdehnt. Erst vor kurzem waren ein sowie ein Forschungsschiff in die Arktis ausgelaufen.

Greenpeace warnt vor Arktis-Ausbeutung

Russlands ließ beeits im Autust 2007 seine Flagge vier Kilometer tief in den Meeresgrund unter dem Nordpol rammen.

Russlands ließ beeits im Autust 2007 seine Flagge vier Kilometer tief in den Meeresgrund unter dem Nordpol rammen.

(Foto: dpa)

Die Umweltorganisation Greenpeace forderte unterdessen, die Rohstoffe in der Arktis vorläufig nicht auszubeuten. Es sei wissenschaftlich unerforscht, was sich unter der bisherigen arktischen Eisdecke verberge, sagte Greenpeace-Expertin Iris Menn in Hamburg. Von daher sei es nicht zu verantworten, dort Gas, Öl oder Mineralien zu gewinnen. "Nicht zuletzt durch die Katastrophe im Golf von Mexiko wissen wir, was Ölförderung anrichten kann", sagte Menn.

Die Kanadier bereiten ihren Aufbruch in die Arktis für Mittwoch vor. Das Forschungsschiff "Louis S. St-Laurent" werde von Nunavut im hohen Norden des Landes aus starten, sagte die Geologin Deborah Hutchinson vom U.S. Geological Survey, dem Amt für Bodenforschung in Reston im US-Bundesstaat Virginia. Über die Internetseite www.sailwx.info lässt sich die Route und die aktuelle Lage beider Schiffe verfolgen.

Quelle: ntv.de, dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen