Politik

Ärger wegen des Portos Volkszählung irritiert Tausende

2xsd1136.jpg2417632390563077897.jpg

(Foto: dpa)

Der Staat lässt die Befragten der Volkszählung das Porto für die Antwort bezahlen - ein Ärgernis für tausende Beteiligte. Doch nicht nur darüber machen sich die Bürger Luft. Es gibt noch weitere Irritationen beim Zensus 2011. Die Hotlines sind am Anschlag.

Zu der seit Montag laufenden Volkszählung haben die Bürger noch massenhaft Fragen - Zehntausende rufen deshalb bei den Hotlines der Statischen Landesämter an. Zum Teil ergeben sich lange Wartezeiten oder Anrufer kommen gar nicht durch. Viele beschweren sich, dass sie das Porto tragen müssen, wenn sie die Fragebögen per Post zurückschicken. Weitere Themen sind die Regelungen zum Datenschutz und Probleme, wenn beispielsweise für ein Haus zwei Fragebögen verschickt wurden. Vielen Bürgern ist auch nicht klar, dass sie antworten müssen.

Die Hotline-Drähte laufen heiß.

Die Hotline-Drähte laufen heiß.

(Foto: dpa)

In Deutschland wird rund ein Drittel der mehr als 80 Millionen Einwohner befragt. Auskunft geben müssen alle Immobilien- und Wohnungsbesitzer, Bewohner von Gemeinschaftsunterkünften und zehn Prozent der Einwohner, die repräsentativ ausgewählt wurden. Bestimmte Daten aller Bürger werden aus den Melderegistern der Kommunen und dem Register der Bundesagentur für Arbeit zusammengetragen.

Beim Statistischen Landesamt in Hessen mussten zum Wochenbeginn mehr als 10.000 Anrufe beantwortet werden. Es sei teils zu sehr langen Wartezeiten gekommen, das System sei aber nicht zusammengebrochen, sagte Referatsleiter Carsten Beck. Viele Bürger sähen nicht ein, dass sie das Porto für die Antwort tragen müssten. Wer auf das Porto verzichten will, kann auch via Internet antworten. Bis Dienstag gingen rund 90.000 ausgefüllte Fragebögen online ein. Recherchen von n-tv.de hatten ergeben, dass das Online-Portal des Zensus eine potenzielle Sicherheitslücke hat.

Fragen über Fragen

Auch im Norden ist die Hotline mit tausenden Anrufen überlastet. Bereits 5600 Bürger aus Hamburg und Schleswig-Holstein hätten in drei Tagen Rat gesucht oder Unmut geäußert, sagte Referatsleiterin Helma Landsberg vom Statistikamt Nord. Etwa ein Drittel der Anrufer bat um Hilfe beim Ausfüllen. "Sehr viele beschweren sich aber auch, dass sie das Porto für den Fragebogen selber bezahlen müssen", sagte Landsberg.

In Bayern gibt es zwischen 4000 und 5000 Anrufe täglich - ebenso in Rheinland-Pfalz. Fragen zum Ausfüllen des Fragebogens werden am häufigsten gestellt. In Baden-Württemberg wurden in den ersten paar Tagen mehr als 50.000 Anrufversuche gezählt. "Da sind einige Leute nicht durchgekommen", hieß es. Zusammengebrochen sei die Leitung aber nicht. In Mecklenburg-Vorpommern konnten die Mitarbeiter der Hotline ebenfalls nicht alle Anrufe auf Anhieb entgegennehmen.

In Thüringen arbeitete die Hotline vor allem zum Wochenbeginn an der Kapazitätsgrenze. Seit dem Versand der Fragebögen hätten 12.000 Thüringer um Rat gebeten - pro Tag gab es rund 5000 Anrufe. Mehr als 106.000 Thüringer haben aber bereits die Fragen aus der Gebäude- und Wohnungszählung beantwortet, sagte der Präsident des Statistischen Landesamtes, Günter Krombholz. Die Hotline des Statistischen Landesamtes in Sachsen hatte in den ersten Tagen rund 9000 Anfragen von Immobilienbesitzern. Die meisten Anrufer brauchten Hilfe beim Ausfüllen des Fragebogens. Manchmal sei auch Ersatz für einen verlorenen oder weggeworfenen Bogen angefordert worden.

Fragen über Fragen gibt es auch in Niedersachsen: "Die Kollegen der Hotline haben in erster Linie Auskunft zu Ausfüllhinweisen, zu allgemeinen Fragen zum Zensus 2011 und zur Klärung von möglichen Unstimmigkeiten erteilt", sagte Jan Scharf vom Landesbetrieb für Statistik in Hannover.

Quelle: ntv.de, dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen