Der Sommer ist in jeder Stadt anders. was ist dieses Jahr in Budapest angesagt? Was hört man in der ungarischen Hauptstadt, wo geht man aus?

Sommerhit

Akos mit "Szindbad dala" (Sindbads Lied). Die neue Rock-Ballade des 42-jährigen lokalen Pop-Urgesteins kündet von der Rastlosigkeit des unsteten Abenteurers. Sindbad, der Seefahrer, kennt sie alle: "Jungfrauen und lustige Witwen/Ich komme auch frei Haus/ Ich weiß, was jeder von ihnen gebührt..." Vergebens sehnt er sich nach einem ruhigen Leben. Auf der Flucht vor den eigenen Gefühlen geht er letztlich in keinem Hafen vor Anker. Metallische Gitarren-Riffs, harter Beat, fetziger Gesang: der Budapester Sommer steht im Zeichen einer Macho-Romantik feinfühliger Art.

Accessoires des Sommers

Plastik-Latschen, auch Crocs genannt. Damit strömt das Volk in die Bäder und zu den Donaustränden. Das Volk schätzt Schlichtes beim Schuhwerk. Modischen Schnickschnack schließt das aber nicht völlig aus. Gern getragen werden Crocs-Latschen in schreiendem Pink.

Hotspot der Stadt

Die Gartenlokale und Bruchkneipen im Gebiet der Kazinczy-Dob-Kiraly-Gasse. Kein Innenhof, keine Baulücke bleibt in diesem Budapester Bermuda-Dreieck ungenutzt. Plätze wie der Köleves- Garten, das Tüzrakter oder der Ellato-Garten sind die bevorzugten Sommernachtsorte von Studenten und Kreativen. Retro-Gartenstühle, Feuermauern mit Graffiti, lauschige Laubbäume - jedes dieser Refugien hat sein ganz eigenes Flair.

Und sonst?

Die Insel Sziget ist angesagt. Das alljährliche Mega-Open-Air auf der Alt-Budaer Werfteninsel zieht jedes Jahr Hunderttausende an, darunter auch viele Deutsche. 2010 fand es vom 9. bis 16. August statt, bereits zum 18. Mal.