Reise

"Tag der offenen Tür" in Dresden Damaskuszimmer empfängt Gäste

Das Völkerkundemuseum in Dresden gewährt am 26. Februar Einblick in sein berühmtes Damaskuszimmer - ein weltweit sehr seltenes Beispiel osmanischer Innenarchitektur. Es wird schon seit Jahren restauriert, wegen fehlender Gelder steht seine Vollendung aber in den Sternen.

Das Damaskuszimmer im Japanischen Palais in Dresden öffnet am 26. Februar seine Türen für Besucher.

Das Damaskuszimmer im Japanischen Palais in Dresden öffnet am 26. Februar seine Türen für Besucher.

(Foto: dpa)

Dresden hat mit dem Damaskuszimmer nicht nur eine international beachtete Kostbarkeit. Mit Restauratorin Anke Scharrahs ist hier auch die führende Expertin für diese Kunst am Werk. Am 26. Februar können Besucher ihr im Japanischen Palais über die Schulter schauen. Zum "Tag der offenen Tür" können sich die Gäste bei Vorträgen auch darüber informieren, wie das Zimmer nach Dresden gelangte und wo solche wertvollen Vertäfelungen aus Syrien heute noch existieren.

Manche dieser Zimmer haben eine wechselvolle Geschichte. In den USA ist eines sogar auf verschiedene Standorte verteilt. Neben Dresden besitzen nur noch das Metropolitan Museum in New York und das Berliner Museum für islamische Kunst vergleichbare Exponate.

Lange in Vergessenheit

Das Zimmer wird schon seit Jahren restauriert.

Das Zimmer wird schon seit Jahren restauriert.

(Foto: dpa)

Das Dresdner Damaskuszimmer ist eine prächtig bemalte und mit diversen Metallen verzierte Wand- und Deckenvertäfelung aus einem Damaszener Wohnhaus. Sie schmückte einst den Empfangsraum für Gäste und ist auf das Jahr 1810 datiert. 1899 gelangte die aus mehr als 100 Teilen bestehende Verzierung nach Deutschland, seit 1930 gehört sie zum Bestand des Völkerkundemuseums in Dresden.

Erst 1998 wurde die Rarität aus dem Depot geholt und im Japanischen Palais aufgebaut. Seitdem wird das Zimmer restauriert. Ein Ende ist aber mangels Geld nicht absehbar. Bisher flossen rund 100.000 Euro in das Vorhaben. Nach Schätzungen sind weitere 200.000 bis 400.000 Euro nötig, um das Zimmer in alter Pracht wiederherzustellen.

Restauratorin Scharrahs gilt weltweit als erste Adresse für die Pflege und "Renovierung" der Damaskuszimmer. Ihr Wissen soll nun erstmals in Buchform erscheinen. Der Londoner Verlag Archetype Publications bringt im November einen Band zu den Damaskuszimmern heraus. Er erscheint in englischer und arabischer Sprache.

Quelle: ntv.de, dpa

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