Wirtschaft

Lust auf mexikanisches Bier Anheuser will Corona schlucken

Corona  ist das meistverkaufte Importbier in den USA.

Corona ist das meistverkaufte Importbier in den USA.

(Foto: REUTERS)

Der weltgrößte Brauereikonzern Anheuser-Busch steht vor der vollständigen Übernahme des mexikanischen "Corona"-Herstellers Grupo Modelo. Anheuser besitzt bereits die Hälfte der Aktien und müsste für den Rest mehre Milliarden Dollar hinblättern.

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Auf dem internationalen Biermarkt bahnt sich offenbar eine Milliarden-Übernahme an. Wie das "Wall Street Journal" berichtet, will der weltgrößte Bierkonzern Anheuser-Busch InBev bei dem mexikanischen Corona-Brauer Grupo Modelo zum Zuge kommen. Die Übernahme könnte den Brauereinkonzern mit Marken wie Becks und Budweiser mehr als 12 Mrd. US-Dollar kosten. Schon jetzt besitzt Anheuser-Busch InBev die Hälfte der Anteile, kann damit jedoch die Geschäfte beim mexikanischen Marktführer noch nicht bestimmen.

Bereits Anfang dieser Woche könnte der Bierbrauer bei Modelo zum Zuge kommen, zitierte die Zeitung zwei mit den Vorgängen vertraute Personen. Allerdings sei die Übernahme keinesfalls sicher, die Verhandlungen könnten ebenso gut scheitern.

Kartellamt als Hürde

Fraglich ist zudem, ob die Kartellwächter dem möglichen Deal zustimmen. AB InBev hat in den USA bereits einen beträchtlichen Marktanteil und würde mit der Marke Corona seinen Einfluss auf dem US-Biermarkt weiter ausbauen. Das mexikanische Bier ist das meistverkaufte Importbier in den USA. Zudem verkaufen die Mexikaner mit der Marke Modelo Especial auch die Nummer Drei auf der Rangliste der US-Importbiere.

AB InBev dürfte mit der Übernahme vor allem in Lateinamerika deutlich vorankommen. Allein auf dem wichtigen mexikanischen Markt würde der Deal den Konzern unmittelbar zum Marktführer krönen. Aber auch Modelo könnte von der Übernahme profitieren und seinen Absatz auf dem US-Markt mit Hilfe von Anheuser-Busch InBev ausbauen – der starke Vertrieb des Weltmarktführers dürfte den Mexikanern einen Absatzschub bescheren.

Nachdem AB InBev sich in den vergangenen Jahren vor allem auf den Abbau seines Schuldenbergs konzentriert hatte, der insbesondere durch die Übernahme von Anheuser-Busch entstanden war, ist der Bierbrauer seit Anfang des Jahres wieder dabei, seine Marktmacht mit Übernahmen zu stärken. Anfang des Jahres kaufte der Konzern bereits für 2,5 Mrd. Dollar die Cerveceria Nacional Dominicana und baute damit seinen Einfluss in Zentralamerika aus.

Quelle: ntv.de, jga/DJ/rts

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